Solingen Falsche Umleitung: Bus steckt in Schnee fest

Solingen · Der erste Kälteinbruch des Winters führte zu teils langen Staus. Die Polizei zählte elf witterungsbedingte Unfälle. Lkw stellten sich quer. Auch Busse hatten Probleme. Der Winterdienst war seit 3 Uhr im Einsatz und steht weiter bereit.

 Busse hatten es im Berufsverkehr schwer, durchzukommen.

Busse hatten es im Berufsverkehr schwer, durchzukommen.

Foto: mak, skoe (2)

Rund 15 Zentimeter Neuschnee innerhalb weniger Stunden und örtlich spiegelglatte Straßen: Der erste Kälteinbruch in diesem Winter hat gestern Morgen in Solingen für teilweise chaotische Szenen im Berufsverkehr gesorgt. Die Polizei war im Dauereinsatz. Allein bis zum späten Vormittag zählten die Beamten im Stadtgebiet elf witterungsbedingte Unfälle, die glücklicherweise fast sämtlich ohne Verletzungen ausgingen. Und auch die Männer vom Winterdienst der Technischen Betriebe Solingen (TBS) hatten alle Hände voll zu tun. Seit 3 Uhr in der Früh unterwegs, kamen die einzelnen Trupps mit dem Schneeräumen kaum nach.

 Der Winterdienst war im Dauereinsatz.

Der Winterdienst war im Dauereinsatz.

Foto: Köhlen Stephan

Der Grund: Vor allem auf den großen Einfallstraßen der Stadt blieben an den Steigungen immer wieder Lastwagen liegen oder stellten sich quer. So zum Beispiel auf der Wuppertaler Straße zwischen Gräfrath, und der City, wo die sprichwörtlich aus dem Verkehr gezogenen Lkw schließlich auch den Fahrplan der Verkehrsbetriebe bei den Stadtwerken Solingen (SWS) durcheinander wirbelten.

Denn nachdem bereits gegen 5.30 Uhr mehrere der schweren Laster die Straße blockiert hatten, gab die SWS-Leitstelle an der Weidenstraße die Order an ihre Busfahrer auf, in Richtung Gräfrath fortan nicht länger die Wuppertaler Straße zu benutzen. Vielmehr sollten die Busse eine Umleitung über die Unionstraße nehmen, um auf diese Weise die Staus auf der Strecke zu umfahren.

 In der City kam es zu Staus.

In der City kam es zu Staus.

Foto: Köhlen Stephan

"Allerdings ist einer der Fahrer dann nicht auf die Unionstraße abgebogen, sondern erst dahinter auf die Tersteegenstraße", sagte eine Sprecherin der Verkehrsbetriebe am Montagnachmittag auf Anfrage unserer Redaktion. Ein Unterschied von lediglich rund einem Kilometer, der gleichwohl für den Fahrer auf der Linie 683 sowie dessen Fahrgäste unangenehme Folgen hatte. Da nämlich die Tersteegenstraße - im Gegensatz zur Unionstraße - so früh am Morgen noch nicht geräumt war, ging es für den langen Gelenkbus schon nach wenigen Minuten nicht mehr vor und nicht mehr zurück. "Der Fahrer hatte einen Baum sowie ein Auto touchiert", hieß es später vonseiten der Verkehrsbetriebe, während ein Pendler in dem Bus davon berichtete, es habe fast zwei Stunden gedauert, ehe das Fahrzeug wieder in der Lage gewesen sei, die Fahrt fortzusetzen.

Tatsächlich kam es am Montagvormittag bei den Verkehrsbetrieben auf vielen Linien zu "massiven Verspätungen", wie die Sprecherin bestätigte. Erst gegen 11 Uhr hatte sich die Lage soweit beruhigt, dass der Betrieb wieder normal lief. Und auch die Zahl der Unfälle ging zurück. Derweil begannen die TBS, nach einer ersten Runde, die gegen 9.30 Uhr beendet war, die Hauptverkehrsstraßen erneut abzufahren und zudem auch kleinere Straßen vom Schnee zu befreien. Insgesamt waren gestern 160 Kräfte beim städtischen Winterdienst im Einsatz, die gegebenenfalls in den nächsten Tagen erneut bereitstehen und ausrücken werden.

Salz ist jedenfalls genug da. "Im Lager befinden sich 1350 Tonnen, von denen Montag 100 Tonnen gestreut wurden", sagte eine Rathaus-Sprecherin, die betonte, die Stadt könne jederzeit Salz nachkaufen. Gleichzeitig riefen die zuständigen Beamten die Bürger auf, selbst nicht zu viel zu streuen. Auf Gehwegen müsse Schnee im Normalfall weggeschippt werden, hieß es, derweil die Polizei die Autofahrer nach dem Wintereinbruch gestern lobte. "Die meisten waren gut vorbereitet", sagte eine Polizeisprecherin. Sie wies daraufhin, dass Fahren im Schnee ohne Winterreifen Bußgelder und Punkte nach sich ziehe.

(or)
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