Solingen Fahrlässige Brandstiftung

Solingen · Der 46-jährige Bewohner steckte das Einfamilienhaus am Hästener Weg am Samstagmorgen fahrlässig selbst in Brand, weil er mit Petroleum hantierte. Das haben die Ermittlungen der Brandsachverständigen ergeben.

Erschreckendes Ermittlungsergebnis der Polizei nach dem Brand eines Einfamilienhauses in der Hofschaft am Hästener Weg in der Südstadt: Weil dem 46-jährigen Bewohner der Strom abgeschaltet worden war, hatte der Mann sich nach den Worten von Polizeisprecher Gustav Heyer mit Petroleum zum Heizen beziehungsweise Kochen beholfen.

Dabei müsse er unvorsichtig gewesen sein, so dass sich das leicht entflammbare Erdölgemisch entzündet habe. "Das kann nur die Brandursache gewesen sein", berichtete Heyer gestern unserer Zeitung über die abschließenden Untersuchungsergebnisse der Brandsachverständigen.

Der 46-Jährige hatte sich bei dem Feuer in dem kleinen, weiß verklinkerten Fachwerkhaus am vergangenen Samstagmorgen noch selbst rechtzeitig ins Freie retten können. Nach dem Eintreffen der Feuerwehrleute und Rettungskräfte ist er aber vorsichtshalber mit dem Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung kurzfristig zur Beobachtung ins Krankenhaus gebracht worden. Rasch konnten die Wehrleute die Flammen unter Kontrolle bringen.

Doch der Dachstuhl des Hauses muss wie Zunder gebrannt haben, wie an den schwarz-verkohlten Balken zu erkennen ist. Das Haus ist unbewohnbar geworden. Dem Vernehmen nach ist der 46-Jährige jetzt bei Familienmitgliedern untergebracht.

Stromrechnung nicht bezahlt

Das kleine Fachwerkhaus auf dem Eckgrundstück am Hästener Weg ist dicht zugewachsen, auch mit Brennesseln und Wildkräutern. Diese wachsen sogar direkt vor der bodentiefen Scheibe eines später angebauten Zimmers, offenbar um das Wohnzimmer zu vergrößern.

"Das Haus gehört der Tochter", berichtete Polizeisprecher Heyer. Der 46-jährige Bewohner habe über eine längere Zeit seine Stromrechnung nicht bezahlt. Daraufhin sei ihm wie üblich der Strom abgeschaltet worden. Zum Heizen beziehungsweise zum Kochen muss er nach den Worten des Polizeisprechers neben Petroleum auch mit Kerzen hantiert haben. Heyer warnt vor einem derart grob fahrlässigem Verhalten. "Das ist gefährlich. Man muss sich über die Tragweite im Klaren sein."

Für die Polizei sind die Ermittlungen jetzt abgeschlossen. Von Anfang an haben die Beamten in Richtung fahrlässiger Brandstiftung ermittelt. Weiteres werde nun mit der Versicherung zu klären sein, sagte Heyer. Nach Schätzungen der Polizei ist bei dem Feuer insgesamt ein Sachschaden von rund 100.000 Euro entstanden.

(RP)
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