Solingen Fahrgast-Informationsystem läuft stabil

Solingen · Drei Monate nach Abnahme des Systems entlang der Linie 683 ziehen die Verkehrsbetriebe trotz einzelner Fehlerquellen ein positives Fazit.

Rund drei Monate nach der offiziellen Abnahme des Fahrgastinformationssystems entlang der Obus-Linie 683 läuft das System stabil. Dies erklärt Silke Rampe, Sprecherin der Verkehrsbetriebe, auf Nachfrage unserer Zeitung. Allerdings: Bei den Fahrgästen scheint es trotzdem noch Irritationen zu geben. Erst kürzlich hatte Andreas Zelljahn, FDP-Bezirksvertreter in der Bezirksvertretung Gräfrath, die Anfrage an die Verwaltung gestellt, ob die elektronischen Anzeigetafeln an den Wartehäuschen der Linie 683 nun die Zeit anzeigten, zu der der Bus fahrplanmäßig kommen müsste oder die Echtzeit.

"An der Linie 683 werden dynamisch die Abfahrtszeiten angezeigt", erklärt dazu Silke Rampe. Ab einer Abfahrtszeit von zehn Minuten zählt das System runter, ist der Bus weiter als zehn Minuten entfernt, wird die Uhrzeit angezeigt. Allerdings, räumt Rampe ein, gebe es hier tatsächlich noch einige Ausfälle.

"Es gibt derzeit vier Fehlerquellen. Wir arbeiten aktuell mit einem älteren Betriebssystem in der Leitstelle, sind jedoch dabei, ein neues System zu implementieren, das 2016 an den Start gehen soll." Zudem seien auch einige Fahrzeuge bereits älter als 15 Jahre und damit mit weniger Technik ausgestattet. Auch hier liege eine Fehlerquelle.

Darüber hinaus führte die Übertragung über Funknetze zu Problemen durch Überlastungen oder Frequenzüberlagerungen. "Außerdem kommt es zu Fehlern durch die Topographie des Bergischen Landes", so Rampe. "Bei den ersten Fehlerquellen arbeiten wir durch neue Systeme an der Behebung, bei der dritten können wir nur auf die Anbieter hoffen. Die Topographie jedoch wird sich nicht ändern lassen."

Die Anzeige in Echtzeit gilt dabei nicht für die elektronischen Tafeln am Graf-Wilhelm-Platz, am Hauptbahnhof, am Bahnhof Mitte und am Bahnhof Aufderhöhe. "Sie gehören zum Altbestand und wurden bereits vor einigen Jahren installiert. Sie zeigen die Sollpläne an", sagt Rampe. Gerade an diesen Standorten hatte es in der Vergangenheit immer wieder Probleme gegeben, insbesondere nach der Insolvenz des Herstellers. "Sie laufen jetzt insgesamt ziemlich stabil, auch wenn das alte System, was die Qualität betrifft, mit dem neuen nicht vergleichbar ist. Es gibt hier immer wieder mal verschiedene Probleme", sagt Jürgen Hustädt, Leiter der Planung bei den Verkehrsbetrieben.

Zufrieden seien sie damit selbstverständlich nicht. "Es sind vor allem technische Hürden bei der Übermittlung der Daten von Bussen aus dem gesamten Stadtgebiet. Wir arbeiten jetzt an zwei Lösungsansätzen. Der erste wäre, dass wir er aus eigener Kraft schaffen, die Daten an das System zu liefern. Beim zweiten Ansatz wären wir auf den Verkehrsverbund angewiesen, indem das Datenmaterial an ihn übermittelt wird und wir die relevanten Daten im Anschluss dort abrufen."

Eine Erweiterung des Fahrgastinformationssystems auf weitere Linien ist derzeit nicht geplant. "Nicht, weil wir nicht sicher sind, dass das System läuft, sondern weil wir alle gehalten sind, wirtschaftlich zu arbeiten." Es werde aktuell darüber gesprochen, den Fahrplan Ende des Jahres auszudünnen, da könne man nicht auf der anderen Seite das Fahrgast-Informationssystem erweitern. "Wir investieren da lieber in unsere Fahrzeuge", erklärt Silke Rampe.

(mxh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort