Solingen Fahrdiensthelfer begleiten Behinderte

Solingen · Qualifizierungsmaßnahme für Menschen mit Behinderung abgeschlossen – "DRK Mobil" übernimmt zehn Teilnehmer.

Qualifizierungsmaßnahme für Menschen mit Behinderung abgeschlossen — "DRK Mobil" übernimmt zehn Teilnehmer.

Menschen mit Behinderungen haben es schwer, einen Arbeitsplatz zu finden. Von daher hatte Alex Moll, Geschäftsführer der Gesellschaft für Rehabilitations- und Integrationsmanagement (R & I) die Idee, dass soziale Träger verdientes Geld aus dem Bereich der Behindertenarbeit wieder investieren, um Arbeitsplätze für Behinderte zu schaffen. Einen Kooperationspartner für eine zehnwöchige Qualifizierungsmaßnahme mit praktischen und theoretischen Teilen zur Vorbereitung auf die Arbeit als Fahrdiensthelfer fand der Solinger im Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). "Unser Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit dem Integrationsamt ein neues Berufsbild für Fahrdiensthelfer zu schaffen. Das gibt es bislang nicht", sagt Alex Moll.

Die Qualifizierungsmaßnahme mit 15 Teilnehmern, die heute mit der Überreichung von Zertifikaten ihren Abschluss findet, hatte von daher Modellcharakter. Gefördert wurde sie durch die "Aktion 5" über das Integrationsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR), vor Ort in Solingen geleitet wurde sie von Kristina Dörr und Thomas Machenbach vom DRK Solingen.

DRK-Geschäftsführer Jan Welzel sieht in dem Zusammenführen von verschiedenen Bereichen — Erste Hilfe, Rettungshelfer, Krankentransport, Behindertenarbeit — Neuland. Entsprechende Unterrichtsmaterialien wurden konzipiert und aufbereitet und sollen nun weiter ausgewertet werden. "Wir wollen dieses Projekt für die Zukunft weiter fortschreiben", sagt Welzel.

Dabei gilt es, Qualitätsstandards zu setzen. "Fahrdiensthelfer sind sehr wertvoll für uns", erklärt Welzel, "uns geht es jetzt um die Anerkennung dieser Arbeit als Berufsbild", ergänzt Moll mit Blick auf das Integrationsamt.

15 Personen — elf Männer und vier Frauen — aus Solingen, Remscheid, Leichlingen, Wermelskirchen, Wuppertal, Düsseldorf und Mülheim, alle schwerbehindert mit einem Grad von 50 Prozent oder höher, nahmen an der Qualifizierung zum Fahrdiensthelfer teil. Sie weisen verschiedene Vermittlungshemmnisse auf und sind seit längerer Zeit arbeitslos oder wurden über andere Träger finanziert. Vorher hatten sie bereits in unterschiedlichen Berufen gearbeitet, sich nun aber dazu entschlossen, anderen Menschen helfen zu wollen und deshalb in der sozialen Dienstleistung zu arbeiten. "Sie sind nach dem erfolgreichen Abschluss der Maßnahme qualifizierte Fahrdiensthelfer. Senioren, Kranke und behinderte Menschen, die dauerhaft oder zeitweilig nicht mobil sind, werden nun ihre direkte Kunden sein", sagt Alex Moll. Immerhin zehn der 15 Teilnehmer werden jetzt in das neue Integrationsunternehmen "DRK Mobil" übernommen und zu Beginn des neuen Jahres dort ihre sozialversicherungspflichtige Arbeit in Teil- oder Vollzeit als Fahrdiensthelfer aufnehmen. "DRK Mobil" ist ein eigenständiges Unternehmen, das den bisherigen Behindertenfahrdienst des DRK-Kreisverbandes übernimmt. Der Fahrdienst richtet sich an Kunden, die aufgrund einer Behinderung, ihres Alters oder einer zeitweiligen Erkrankung in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.

(RP)
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