Personalabbau in Solingen Evangelische Kirche streicht Stellen

Solingen · Auf die evangelischen Christen in der Klingenstadt kommen harte Zeiten zu.

 Dr. Ilka Werner ist Superintendentin des Kirchenkreises.

Dr. Ilka Werner ist Superintendentin des Kirchenkreises.

Foto: Privat/privat (Archiv)

Das ist das Ergebnis einer Klausurtagung, zu der sich die Mitglieder des Kreisynodalvorstandes (KSV) im Evangelischen Kirchenkreis Solingen jetzt im oberbergischen Nümbrecht getroffen haben.

Dabei wurde den Teilnehmern des Treffens schnell klar, dass die von der Landeskirche geplante Halbierung der Pfarrstellen von 2000 im Jahr 2010 auf nur noch 1000 im Jahr 2030 im gesamten Bereich der Evangelischen Kirche im Rheinland auch an Solingen nicht spurlos vorbeigehen wird. Im Gegenteil: So ist für die Klingenstadt eine weitere Reduzierung der augenblicklich 20 Pfarrstellen auf 13 Vollzeitstellen vorgesehen – was bedeutet, dass nach Abzug der übergemeindlichen Stellen für die Krankenhausseelsorge beziehungsweise für Leitungsfunktionen im Kirchenkreis am Ende gerade einmal zehn Pfarrer übrig bleiben werden.

In der Realität kommt dies einer Schwächung kleinerer Gemeinden gleich. Die Zeiten, in denen alle Gemeinden über mindestens eine Pfarrstelle, eine Kirche samt Gemeindehaus sowie über eine Kita verfügten, laufe jedenfalls aus, hieß es am Montag aus der Evangelischen Kirche. „Unsere Zukunftsaufgabe ist es nun, ein neues Modell zu gestalten, in dem unsere Gemeindemitglieder zuverlässig seelsorgerisch begleitet werden und mit dem wir den Menschen in unserer Stadt attraktive evangelische Angebote machen können“, sagte die Superintendentin sowie Vorsitzende des Solinger KSV, Dr. Ilka Werner, im Anschluss an die Tagung in Nümbrecht.

Aus diesem Grund, so Werner, befänden sich der Kirchenkreis und die Gemeinden bereits seit einigen Jahren in Gesprächen. Fortan gelte es, den Prozess zur Zukunftsgestaltung konkret auszuarbeiten. „Der KSV will seine Verantwortung ernst nehmen und wird in den kommenden Jahren mit Ideen und Vorschlägen vorangehen“, kündigte Ilka Werner an, die sich parallel zuversichtlich zeigte, dass die „evangelische Stimme in Solingen hörbar bleiben“ werde. An Veränderungen führe indes kein Weg vorbei. Denn die Streichung von Stellen innerhalb der Evangelischen Kirche im Rheinland sei – abgesehen von den Finanzen – auch dem Nachwuchsmangel für den Pfarrberuf geschuldet.

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