Solingen Euro-Krise verunsichert Unternehmen

Solingen · Die bergische Industrie- und Handelskammer (IHK) hat die Unternehmen zur aktuellen Konjunkturlage im Herbst 2011 befragt. Nächste Woche Dienstag, 11. Oktober, stellt die IHK die Ergebnisse vor. IHK-Geschäftsführer Uwe Mensch sah den Höhepunkt der Konjunktur schon zur Jahresmitte überschritten.

 IHK-Geschäftsführer Uwe Mensch.

IHK-Geschäftsführer Uwe Mensch.

Foto: IHK

Wie ist die Stimmung in den Solinger beziehungsweise bergischen Unternehmen?

Mensch Die allgemeine Stimmung ist immer noch hervorragend, in Remscheid und Wuppertal noch besser als in den Solinger Unternehmen, aber auch Solingen liegt noch gut im Plus. Das zeigt unsere Herbstumfrage. Vom Aufschwung haben durchweg alle Wirtschaftszweige profitiert, die Industrie und die Kreditwirtschaft am Besten.

Sind nach Ihrer Umfrage jetzt düstere Wolken am Konjunkturhimmel erkennbar?

Mensch Man kann sagen, dass die Zahl der Pessimisten zugenommen hat. Waren es im Frühjahr etwa ein Sechstel der Befragten, so sind es nun ein Fünftel.

Was trägt zur Verunsicherung bei?

Mensch An erster Stelle die Euro-Staatsschuldenkrise. Es ist schon manchmal ärgerlich mit anzusehen, wie Politik ökonomische Ratschläge der Wirtschaftsforschungsinstitute und des eigenen Sachverständigenrates oftmals beiseite wischt. Und jetzt wird auch noch ein sogenannter Kredit-Hebel diskutiert. Hierdurch werden höchstwahrscheinlich die Risiken erheblich größer werden.

Welche Risiken sehen die Unternehmen noch?

Mensch Die Rohstoffpreisentwicklung, die großen Industrieunternehmen schauen auch auf die Entwicklung der Auslandsnachfrage. Bei den kleineren Betrieben in unserem Kammerbezirk spielen die Energiepreise eine wichtige Rolle und die Entwicklung der Inlandsnachfrage. Aktuell ist auch der Fachkräftemangel problematisch. Aber der wird in naher Zukunft nicht als zentrales Risiko gesehen, weil die Unternehmen verstärkt auf Aus- und Weiterbildung und andere betriebliche Maßnahmen setzen.

Uwe Vetter führte das Gespräch.

(RP)
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