Solingen Es klemmt beim Radtransport

Solingen · Der Prototyp funktioniert bestens, doch die Burger Seilbahnbetreiber warten auf das Geld von der Bergischen Entwicklungsagentur, um den Bergausstieg für Räder tauglich zu machen.

Der Prototyp ist echte bergische Wertarbeit. In einer Schlosserei gefertigt, transportiert der Aufsatz, der an den Sesseln der Burger Seilbahn befestigt wird, Fahrräder sicher von Unterburg nach Oberburg und umgekehrt. Eine Strecke, die wohl kein Radler mit konventionellem Drahtesel mit Muskelkraft bewältigen möchte. Im Frühjahr hat Seilbahn-Juniorchef Stefan Irlenbusch den Prototypen schon das erste Mal auf Strecke geschickt, in der Hoffnung, bald weitere in Auftrag geben zu können.

Sechs sollen es insgesamt werden, doch das Projekt scheitert derzeit daran, dass die Bergische Entwicklungsagentur (BEA) die Mittel nicht freigibt für den Ausbau der Bergstation. Ein Stück Hecke muss weg, ein Weg gepflastert werden für die Radfahrer, denen der schmale Aufgang an der Bergstation nicht zuzumuten ist.

"Die BEA sagt, sie habe noch keine Freigabe der Mittel, erzählt Stefan Irlenbusch. Und so kann die Seilbahn in Burg vermutlich in dieser Saison keine Räder befördern. Die 30 Sessel sind derzeit nur auf Fahrgäste ausgerichtet, manchmal werden aber auch Rollatoren oder Kinderwagen transportiert. Kostenlos machen das die Seilbahnbetreiber. Doch für den Fahrradtransport, für den eigens die neuen Halteständer angefertigt werden müssen, soll später einmal ein Euro kassiert werden.

Selbst zur Hacke greifen

Während Stefan Irlenbusch die Verzögerungen bei der Geldauszahlung noch relativ gelassen hinnimmt, ist Vater Hans Irlenbusch langsam richtig sauer auf die BEA und will notfalls zur Selbsthilfe greifen. Wenn es denn schon nicht mit den Baumaßnahmen klappt, die über ein Grundstück der Stadt Solingen führen würden, überlegt Irlenbusch Senior, etwas vom Hang auf dem seilbahneigenen Gelände abzutragen und so einen Zu- und Abgang für Radfahrer an der Bergstation zu schaffen.

Bis zum Herbst wollen die Irlenbuschs diese Lösung prüfen, damit wenigstens im nächsten Frühjahr mit dem Fahrradtransport an der Seilbahn begonnen werden kann. Die BEA müsse ja ein Interesse daran haben, da sie ja die bergischen Panorama-Radwege derzeit intensiv vermarkte, finden die Seilbahnbetreiber.

Zuversicht bei der BEA

Hat sie natürlich auch, und Geschäftsführer Bodo Middeldorf hat erst in der vergangenen Woche aus dem Ministerium und von der Bezirksregierung das Signal erhalten, dass das Geld jetzt wirklich fließen könne. "Das Geld für die Seilbahn und das Schadenskataster für Schloss Burg wurde uns bereits Mitte vergangenen Jahres zugesagt", berichtet Bodo Middeldorf. Mit der neuesten Zusage aus Düsseldorf wächst jetzt bei der BEA die Hoffnung wieder, dass das Geld "in den nächsten Wochen" ausgezahlt wird.

(RP)
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