Solingen Erster Klasse Arbeitsplätze

Solingen · Mit der Gründung der Integrationsgesellschaft Genesis haben die St. Lukas Klinik und die Lebenshilfe Voraussetzungen geschaffen, Behinderten Stellen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu schaffen.

40 neue Arbeitsplätze sind auf jeden Fall ein Grund zur Freude, wenn sie dann noch geschaffen werden, um behinderten Menschen eine Perspektive zu geben, ist das ein doppelter Grund. Durch die Gründung der Integrationsgesellschaft Genesis wird möglich, dass in der Ohligser St. Lukas Klinik die neuen Arbeitsplätze entstehen.

Die Behinderten, die künftig in der Küche, beim Wäschetransport oder auf den Stationen eingesetzt werden sollen, werden derzeit für diese Tätigkeit qualifiziert. Weil das Projekt Modellcharakter hat, kam gestern Karl-Josef Laumann (CDU) nach Ohligs, um sich vor Ort in der Klinik über die Qualifizierungsmaßnahmen zu informieren. Der Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW zeigte sich beeindruckt, so dass er künftig gerne Werbung machen will für Modelle dieser Art. In Lebenshilfe und Lukas-Klinik habe das Projekt Partner gefunden, denen zuzutrauen sei, das Ganze auch finanziell auf eine solide Basis zu stellen.

Das Arbeits- und Sozialministerium fördert das Modell mit 137 000 Euro. Der Minister wies gestern darauf hin, dass auch jeder private Unternehmer, der Arbeitsplätze für Behinderte schafft, mit Landesmitteln rechnen kann. Er verspricht sich von Genesis daher Signalwirkung.

Das Modellprojekt Genesis qualifiziert derzeit behinderte Menschen für Arbeitsplätze als Stationshilfe zur Unterstützung der Pflegenden, zum Wäschetransport auf die Stationen und als Küchenhilfen zur Unterstützung des Personals im Lukas-Pflegeheim.

An Bewerbern mangelt es nicht, wenngleich nicht alle Behinderten für die Tätigkeit in einer Klinik geeignet sind. Neben den behinderten Menschen profitiert auch das Klinikpersonal, wie Ute Knoop, die Geschäftsführerin des Verbunds Kplus, zu dem die Klinik und das Pflegeheim gehören, gestern erläuterte. Und Personallleiterin Annette Schäfer ergänzte: Die Pflegenden können sich wieder auf ihre ureigensten Aufgaben rund um den Patienten konzentrieren. Durch die neuen Arbeitsplätze für Behinderte werden keine bestehenden Stellen wegfallen.

Was die Bezahlung angeht, sind die Behinderten den anderen Arbeitnehmern gleichgestellt. Den zunächst 40 Arbeitsplätzen sollen weitere folgen. Zum Beispiel in der Bettenaufbereitung oder im Weiterbildungszentrum Kplus, wo die Behinderten beim Herrichten der Seminarräume eingesetzt werden könnten. Minister Karl-Josef Laumann sieht neben den Chancen für behinderte Menschen noch ein Gutes in dem Solinger Genesis-Modell. Es sei auch ein Beweis dafür, dass die Krankenhäuser im Land durch den Kostendruck nicht kaltherzig geworden seien.

(RP)
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