Solingen Erste Hilfe mit Lukas

Solingen · Michael Lies von den Johannitern gibt regelmäßig Kurse in Erster Hilfe am Hund. Sein geduldiger Übungshund Lukas ist ihm dabei eine große Unterstützung.

 Kursleiter Michael Lies demonstriert mit Übungshund Lukas Erste Hilfe. Susanne Kaschke, Anke Clever und Bianca Schebler (von links) können dabei einiges lernen.

Kursleiter Michael Lies demonstriert mit Übungshund Lukas Erste Hilfe. Susanne Kaschke, Anke Clever und Bianca Schebler (von links) können dabei einiges lernen.

Foto: Anja Tinter

Lukas hat eine Engelsgeduld. Alle Übungen in Erster Hilfe lässt er mit Gleichmut über sich ergehen. Aber das ist schließlich sein Job. Lukas ist Übungshund bei der Johanniter-Unfall-Hilfe. Einmal pro Quartal findet in der Solinger Dienststelle des Vereins in der Kuller Straße 38 ein Training für Erste Hilfe am Hund statt. Hundebesitzer- und Trainer können sich hier über Notfallmaßnahmen für die Vierbeiner zu informieren und am lebenden Objekt üben. Wie versorgt man zum Beispiel eine blutende Wunde, etwa, wenn der Hund in eine Scherbe getreten ist? "Hier sind natürlich andere Dinge zu beachten, als beim Menschen, der ja nun einmal kein Fell besitzt und daher eine andere Oberfläche hat", erläutert Kursleiter Michael Lies. Hauptamtlich ist er für die Notfallrettung und Krankentransporte zuständig, ehrenamtlich bildet er in Erste Hilfe aus. Seit fünf Jahren wird der Kurs für Hundehalter angeboten.

Angebot nur wenig bekannt

Wirklich bekannt scheint das allerdings nur wenigen zu sein. "Ich wusste bis vor kurzem auch nicht, dass es so etwas überhaupt gibt", bekennt Bianca Schebler. Ihr Verantwortungsbewusstsein reicht über die Fürsorge für die eigene Hündin hinaus. "Ich habe manchmal Sorge, dass ich einen Hund anfahren könnte und nicht weiß, was zu tun ist", erklärt die 35-jährige. Der Kurs fand bisher zumeist an zwei Sonntagen statt und soll künftig nur noch eintägig angeboten werden. Die Beteiligung ist gemessen an der großen Anzahl an Hundehaltern eher mäßig. Darüber wundert sich auch Anke Clever. Die 44-jährige Kursteilnehmerin arbeitet selbst seit vielen Jahren mit Hunden. "Es gibt so viele Hundetrainer in der Umgebung. Die müssten sich doch dafür interessieren, wie man den Tieren im Notfall helfen kann", sagt sie. Neben der Wundversorgung geht es beim Kurs auch um die Hilfe bei Brüchen, Schockzuständen oder Schlaganfällen. Gefürchtet ist zum Beispiel das Phänomen des Magendrehers. Wegen seiner anatomischen Beschaffenheit kann sich der stark gefüllte Magen des Hundes beim Herumtollen tatsächlich "umdrehen". Dadurch können lebensgefährliche Engstellen am Ausgang der Speiseröhre und am Darmeingang entstehen. Wie man hier schnelle Abhilfe leisten kann, ist ebenfalls Thema des Kurses. Die meisten Teilnehmer sind bereits seit längerem Hundehalter. "Erst einmal kam ein junges Paar hierhin, die sich vor der geplanten Anschaffung eines Hundes informieren wollten", berichtet Michael Lies.

(ied)
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