Solingen Erste Ganztagsklasse in der Grundschule

Solingen · Über dem Eingang der Schule stehen in großen Lettern die Begriffe: Licht, Liebe, Leben. Die Schule als einen Lebensraum einzurichten, an dem Schüler nicht nur den herkömmlichen Unterrichtsstoff lernen, sondern auch spielen, sich bewegen und ausruhen dürfen, steht bei der Grundschule "Am Rosenkamp" im Zentrum. Hierzu trägt auch das Konzept der "Ganztagsklasse" entscheidend bei.

Denn bei diesem Konzept bekommt der Schultag einen völlig anderen Rhythmus. "Freizeitelemente können in den Vormittag eingebaut werden und Unterricht fällt auch in den Nachmittag", erklärt Schulleiterin Ilona Becker. Das sei anders strukturiert als im herkömmlichen Offenen Ganztag, wo in den Vormittag der Unterricht und in den Nachmittag die Freizeitgestaltung fällt.

Abwechselnd lernen und spielen

Die Kinder können abwechselnd lernen und spielen. Seit zwei Jahren probt die Grundschule "Am Rosenkamp'" bereits das Konzept der Ganztagsklasse und stellte die Ergebnisse am Freitag während eines "Tages der offenen Tür" interessierten Eltern vor. Denn ab dem nächsten Schuljahr soll es ganz offiziell eine Ganztagsklasse geben, für die nun Kinder angemeldet werden können.

Die Erfahrungen der zwei Jahre sind durchweg sehr gut. "Wir bekommen auch viele positive Rückmeldungen von den Lehrern", freut sich Christine Dillenberg, Leiterin des Offenen Ganztags, dessen Träger Parisozial ist. So wirkt sich die andere Rhythmisierung sehr auf die Ausgeglichenheit der Schüler aus.

Kommen sie nämlich am Montagmorgen völlig aufgedreht aus dem Wochenende, haben sie erst einmal zwei Stunden Sport, wo sie sich austoben können, wo Raum ist, von den Erlebnissen zu erzählen. So haben die Schüler die Möglichkeit, erst einmal in der Schule anzukommen. "Die gehen dann konzentriert und aufmerksam in den Unterricht", weiß Dillenberg.

Eine erlebnispädagogische Wald AG trainiert Sozialkompetenzen. Einander helfen und zusammenarbeiten werden spielerisch gelernt. Auch eine individuelle Förderung sei in einer Ganztagsklasse viel besser möglich, da es keine Hausaufgaben gibt, sondern während sogenannter "Lernzeiten" fachliche Aufgaben gelöst werden. Begleitet werden die Lernzeiten durch eine Lehrerin sowie eine Er-zieherin des Offenen Ganztags. "Die Schwächen und Stärken der Schüler werden viel früher erkannt", erklärt Dillenberg.

Auch greift die Zusammenarbeit von Lehrern, Eltern und Erziehern stark ineinander. "Wenn die Kinder um 15 Uhr nach Hause gehen, haben sie den Kopf frei", weiß Dillenberg, "und die Eltern auch." Dann ist Freizeit angesagt. "Wir sind von dem Prinzip überzeugt", betont Ilona Becker und freut sich auf die erste offizielle Ganztagsklasse an der Grundschule "Am Rosenkamp".

(sue)
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