Solingen Entsorgung kostet 20 Cent weniger im Jahr

Solingen · Müllabfuhr, Straßenreinigung, Abwasser und Winterdienst werden für den Vier-Personen-Haushalt etwas günstiger.

Beim städtischen Finanzhaushalt für das nächste Jahr, über den die Politik im Dezember entscheidet, sucht die Verwaltung angesichts eines Millionenloches händeringend nach zusätzlichen Einnahmequellen. Die gute Nachricht für die Bürger: Unter dem Strich werden Müllabfuhr, Straßenreinigung, Winterdienst und Abwasser in 2015 sogar ein bisschen günstiger. Der vierköpfige Haushalt, die oft zitierte Familie Mustermann, zahlt im nächsten Jahr fürs Paket der Entsorgungsgebühren 20 Cent weniger: Die Jahresgebühr sinkt auf 963,10 Euro.

"Das ist eine ausgesprochen erfreuliche Entwicklung", sagte Kämmerer Ralf Weeke gestern vor der Presse über den Wirtschaftsplan 2015 der Technischen Betriebe Solingen (TBS). Zentraler Betriebsausschuss sowie Stadtrat müssen das Zahlenwerk jetzt noch beschließen. Die Zustimmung der politischen Gremien gilt jedoch als sicher.

Mustermanns sind die Durchschnittsfamilie eines Vier-Personenhaushaltes mit einem 500 Quadratmeter großen Grundstück mit 15 Metern Straßenfront, 200 Kubikmetern Frischwasserverbrauch im Jahr und einer Mülltonne, bei der eine wöchentliche Leerung für 60 Liter zugrunde gelegt wird.

Das Preisgefüge ist immer eine Mischkalkulation. Die Durchschnittsfamilie der Mustermanns zahlt 2015 für die Müllabfuhr 168,03 Euro (2,90 Euro mehr als in diesem Jahr), für Schmutzwasser 590,20 (7 Euro weniger) sowie bei der Niederschlagswassergebühr 144,82 (3,90 Euro weniger). Straßenreinigung wird hingegen im nächsten Jahr um 10,64 Euro teurer; 54,26 Euro wären dann zu zahlen, die Winterdienstgebühr an der typischen Anliegerstraße mit der Prioritätsstufe 2 der Mustermanns sinkt dagegen um 2,84 Euro auf 5,79 Euro.

Kämmerer Weeke sowie TBS-Leiter Martin Wegner werteten es als Erfolgsbilanz, dass sich die Gebühren hier im Durchschnitt der letzten zehn Jahre lediglich um jährlich 1,3 Prozent erhöht hätten und seit 2011 im Schnitt sogar nur um 0,5 Prozent gestiegen seien - bezogen auf den Vier-Personen-Haushalt der Durchschnittsfamilie. "Damit liegen wir ziemlich gut und schneiden in der Entwicklung deutlich besser ab als andere Kommunen." Die Gebührentwicklung in Solingen sei unter der allgemeinen Preissteigerung zurückgeblieben.

Bemessungsgrundlage der Gebühren sind ausschließlich die Kosten in den entsprechenden Bereichen Müllabfuhr, Straßenreinigung, Abwasser und Winterdienst. Dies habe nichts mit dem städtischen Haushalt insgesamt zu tun, sagte Kämmerer Weeke und betonte: "Durch die Gebühren findet keine Finanzierung des städtischen Haushaltes statt."

(RP)
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