Solingen Engpass Goerdelerstraße

Solingen · Am 1. September wird mit dem Abriss des alten Polizeigebäudes begonnen. Auf der Goerdelerstraße sollen für gut zwei Jahre vier verengte Fahrspuren zur Verfügung stehen, Abbiegen in die Florastraße ist nicht möglich.

Am Montag ging es los mit den Verkehrsbehinderungen auf einer der meist befahrenen Straßen der Innenstadt. Weil die Mittelinsel vor dem alten Polizeigebäude abgerissen wird, kann der Verkehr in diesem Bereich auf jeder Seite zwischen 8.30 und 15.30 Uhr nur einspurig fließen. Während der Abrissarbeiten und der Errichtung des neuen Finanzamtes soll der Verkehr wieder vierspurig an der Baustelle vorbei geführt werden, wenn auch auf verengten Fahrstreifen.

"Auf der Baustellenseite wird die Fahrbahn leicht verschwenkt, die linke Fahrspur verläuft künftig auf dieser Seite dort, wo jetzt noch die Mittelinsel ist", erklärt Sabine Rische vom städtischen Presseamt.

Im April 2011 soll mit dem Neubau des Finanzamtes begonnen werden. Der wiederum ist auf 17 Monate veranschlagt, so dass für die Verkehrsbehinderungen mindestens 25 Monate in Kauf genommen werden müssen.

Eine Empfehlung, die Goerdelerstraße in dieser Zeit zu meiden, gibt es nach Auskunft von Sabine Rische nicht. Allerdings ist es während der Bauarbeiten nicht möglich, von der Goerdelerstraße nach links in die Florastraße abzubiegen. Hier wird eine Umleitung über die Wupper- und Oststraße ausgeschildert. In Höhe der Florastraße wird zusätzlich eine Ampel installiert, da Fußgänger während der Bauzeit auf die andere Straßenseite ausweichen müssen.

Neben der vorübergehenden Beseitigung der Mittelinsel verlegt die Telekom derzeit Leitungen auf der Goerdelerstraße. Darüber hinaus bauen die Stadtwerke eine neue Trafostation, die bislang im alten Polizeigebäude untergebracht war (wir berichteten).

"Der Abbruch des alten Polizeigebäudes beginnt am 1. September", sagt Martin Krause, Architekt beim Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW in Düsseldorf, dem Bauherrn des neuen Finanzamtes. Im Moment werde der Abbruch im Inneren des Hauses vorbereitet. "Da muss jede Steckdose entfernt werden, weil wir zur Mülltrennung verpflichtet sind", erklärt Krause, der auch Sachkundiger für Gebäudeschadstoffe ist. Von letzteren gibt es reichlich in dem gut 30 Jahre alten Hochhaus: Asbest, PCB und künstliche Mineralfasern.

"Alle Schadstoffe werden getrennt entsorgt und kommen auf spezielle Deponien", sagt Martin Krause. Dafür ist das Erd- und Straßenbauunternehmen Heitkamp aus Herne verantwortlich, das den Abbruch vornehmen wird. Die Reste der Polizeiinspektion werden zu Schotter verarbeitet, der wiederum im Straßenbau Verwendung findet.

Mit dem Beginn der Abbrucharbeiten ist man entgegen der Planung um drei bis vier Wochen im Verzug. Dennoch, so Krause, rechnet der Bau- und Liegenschaftsbetrieb damit, im April 2011 mit dem 15 Millionen Euro teuren Finanzamtsneubau beginnen zu können. Für den Abriss des Polizeigebäudes sei es auch nicht von so entscheidender Bedeutung, wie streng der nächste Winter werde. Wenn die Zeitplanung eingehalten wird, wäre das neue Finanzamt an der Goerdelerstraße im September 2012 bezugsfertig.

(RP)
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