Solingen Ende des Namensstreits in Wald

Solingen · Nach Monaten, in denen Wald wegen des Namensstreits vor der Zerreißprobe stand, kehrt jetzt merklich Ruhe ein rund um den großen Stadtteilplatz, der für reichlich Emotionen gesorgt hatte.

Spürbare Erleichterung gestern auch bei der Walder Bezirksvorsteherin Birgit Zeier: "Das ist eine gute Entscheidung", wertete die SPD-Politikerin im Gespräch mit unserer Zeitung das Einlenken der Bürgerinitiative Hindenburgplatz (wir berichteten gestern exklusiv). Die Initiative akzeptiert den in der vergangenen Woche in der Bezirksvertretung mit den Stimmen von SPD, Grünen sowie dem Linken beschlossenen Kompromiss "Walder Markplatz".

Damit ist das angedrohte Bürgerbegehren vom Tisch. Sobald die 2200 Euro auf dem Konto des Vermessungsamtes überwiesen sind, können die Aufträge für die neuen Straßenschilder erteilt werden, sagt Bernd Siede. Nach den Worten des Leiters der Bezirksverwaltungsstelle hat Oberbürgermeister Norbert Feith bereits angekündigt, den Auftrag der Bezirksvertretung auszuführen, sobald die finanzielle Seite mit der Überweisung des Geldes geregelt ist.

Keine Kosten für die Stadt

"Der Stadt werden keine Kosten entstehen." Die Umbenennung werde aus Spenden finanziert, bekräftigt Bezirksvorsteherin Zeier. Sie erwartet, dass das Geld der Stadt nach den Sommerferien überwiesen wird.

"Wir hoffen, dass jetzt wieder Ruhe im Stadtteil einkehrt", erklärt Bürgerinitiativen-Sprecher Lars Schulz. Sein Fazit: "Aus dem Fall muss die Politik Lehren ziehen." In Zukunft müsste sie den Bürgern mehr Gehör verschaffen und sich an deren Willen orientieren. Die Initiative mit einem harten Kern von zehn Mitstreitern selbst sieht sich am Ende ihres Weges und hat sich gestern aufgelöst. Schweren Herzens habe man sich wegen der desolaten Finanzlage der Stadt aus Verantwortungsbewusstsein gegen ein bis zu 25 000 Euro teures Bürgerbegehren entschieden, erklärt Schulz. Es könne nicht sein, dass dafür im Haushalt der Stadt eine hohe Summe bereitgestellt werde und dann bei Zuschüssen für Kindergärten, Vereinen und Verbänden gespart werden müsse.

Als Erfolg der Bürgerinitiative, auf den man stolz sei, wertet Schulz, dass die im vergangenen Jahr verstorbene Choreographin Pina Bausch jetzt nicht mehr mit einem Parkplatz abgespeist werde. Der Pina-Bausch-Freundeskreis werde nun einen angemesseneren Rahmen für die Ehrung der Künstlerin finden.

(RP)
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