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Solingen Elterntaxis bereiten der Polizei Sorgen

Solingen · Sicherheitsaktion "Siehst Du mich" mit 3000 kleinen und großen Fußgängern vor Schulen und Kitas.

 "Runter vom Gas" erinnerten Schulkinder gestern am Straßenrand Autofahrer, insbesondere in der dunklen Jahreszeit auf die Sicherheit zu achten.

"Runter vom Gas" erinnerten Schulkinder gestern am Straßenrand Autofahrer, insbesondere in der dunklen Jahreszeit auf die Sicherheit zu achten.

Foto: MAk

Die Entwicklung ist leicht rückläufig. Aber Grund zur Entwarnung besteht deswegen nicht. In den ersten zehn Monaten des laufenden Jahres verunglückten auf Solinger Straßen insgesamt 25 Kinder, die zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs waren.

Dies bedeutet im Vergleich zum Vorjahreszeitraum 2012 zwar, dass im Straßenverkehr acht Mädchen und Jungen weniger zu Schaden kamen. Doch für die Polizei sind die Zahlen weiter erschreckend hoch, weswegen die Beamten nun einmal mehr die Kleinen, aber auch viele Erwachsene auf die Straße schickten.

Im Rahmen der Aktion "Siehst Du mich" beteiligten sich gestern Morgen rund 3000 kleine wie große Fußgänger an insgesamt 42 Kitas und 16 Grundschulen in der gesamten Stadt an der Kampagne für mehr Sicherheit von Kindern im Straßenverkehr — darunter auch Polizeipräsidentin Birgitta Radermacher. Ziel war es, Autofahrer sowie Eltern, Lehrer und Erzieher für die Gefahren zu sensibilisieren, die den Mädchen und Jungen auf dem Weg zu Kita oder Schule drohen.

"Gerade in der dunklen Jahreszeit sind die Kinder nur schwer zu sehen", sagte Birgitta Radermacher, die die Aktion vor der Grundschule Scheidter Straße begleitete. Darum sei es im Herbst und im Winter besonders wichtig, die Kleinen auffällig zu kleiden.

Doch das ist nicht alles. Viele Eltern lassen ihre Töchter und Söhne aus Angst erst gar nicht allein zur Schule gehen, sondern bringen die Kinder lieber selbst mit dem Auto zum Unterricht. Und diese sogenannten Elterntaxis bereiten der Polizei inzwischen auch in Solingen zunehmend Sorgen. Das Problem sei, dass durch das Anhalten vor den Schulen gefährliche Situationen entstehen könnten, sagte gestern Morgen ein Sprecher der Polizei am Rande der Aktion "Siehst Du mich", nachdem sich kurz zuvor ein Vater selbst durch die gut sichtbaren Beamten an der Grundschule Scheidter Straße nicht davon hatte abhalten lassen, seinen Wagen auf dem Gehweg vor dem Haupteingang abzustellen. Dabei ist es der Polizei ohnehin lieber, wenn Kinder früh lernen, allein zur Schule zu gehen. "Die Eltern sollten den Weg mit den Kindern üben", riet Verkehrssicherheitsberater Uli Schmidt. Wichtig sei vor allem, mit den Mädchen und Jungen Alltagssituation im Verkehr, insbesondere das Verhalten bei Sichthindernissen zu trainieren, hieß es bei der Polizei. Derart geübt seien dann nämlich auch Erstklässler schon nach sechs bis acht Wochen in der Lage, zumindest einen Teil der Strecke selbstständig zu gehen, sagte Uli Schmidt.

Malte und Ismail, die beide die erste Klasse der Grundschule Scheidter Straße besuchen, sind da die besten Beispiele. Stolz berichteten die Sechsjährigen gestern, dass sie morgens bereits eigenständig zur Schule kommen. Das ist ebenfalls im Sinn von Lehrerin Monika Bremann. "Morgens ist vor unserer Schule ohnehin schon viel Verkehr", sagte Bremann. Sie übte zusammen mit den Kindern das Überqueren der vielbefahrenen Kreuzung Frankenstraße/Scheidter Straße und freute sich zumindest an diesem Morgen darüber, dass viele Väter und Mütter mit zur Schule gekommen waren. "Es sind mindestens 50 Eltern da, die uns helfen", so Bremann.

(RP)
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