Solingen Elternbeirat lebt von der Basis

Solingen · Das Gremium ist auf den Kontakt mit den Eltern und Kitas angewiesen.

 Cornelia Melcher und Silke Hartkopf, neu gewählte Vorsitzende des Elternbeirats.

Cornelia Melcher und Silke Hartkopf, neu gewählte Vorsitzende des Elternbeirats.

Foto: Köhlen

Er hat einen mehr als sperrigen Titel: Jugendamtselternbeirat. Der wurde bundesweit so festgelegt und sorgt für so manches Missverständnis. "Wir gehören nicht zum Jugendamt", betont Vorsitzende Cornelia Melcher. "Wir arbeiten jedoch mit dem Jugendamt zusammen."

Viel passender wäre Stadtelternbeirat, denn das ist es, was dieser Elternbeirat tatsächlich ist. Er ist Ansprechpartner für alle Eltern mit Kita-Kindern der Stadt Solingen. "Es geht uns um die Eltern und um die Anliegen der Eltern", erklärt Melcher, "und im weiteren Hinblick auch um die Erzieher." Denn eine möglichst breite Zusammenarbeit und Kommunikation kommt am Ende den Kindern zugute.

Seit 2012 gibt es den Jugendamtselternbeirat, der Vorträge organisiert, wie zuletzt zum Thema "Humorvoll erziehen", aber auch für die Netzwerkpflege sorgt. "Wir stellen alle Trödel- und Veranstaltungstermine der Kitas auf unsere Website und auf Facebook", so Melcher. Außerdem pflegt der Beirat Kontakt zum Landeselternbeirat, bringt die lokalen Belange zur Sprache. Ganz neu ist, dass der Jugendamtselternbeirat nun auch einen Sitz im Jugendhilfeausschuss der Stadt Solingen innehat. "So ist man viel näher an der Politik, man kann mitreden, ist informierter", freut sich stellvertretende Vorsitzende Silke Hartkopf. "Man wird handlungsfähiger."

Gehandelt wird nämlich ebenfalls. Als es hieß, Kitas, die bisher ihr Mittagessen selber kochten, sollten nun auf Catering umsteigen, half der Jugendamtselternbeirat mit, diese Festlegung zu verhindern. "Nun bleibt alles beim Alten - und alle sind glücklich", sagt Hartkopf. Ebenfalls Thema in vergangener Zeit war das Problem der Vorschulkinder, die aufgrund besonderer Umstände teilweise bis zu sechs Wochen ohne Betreuung waren - für viele Eltern nicht zu bewältigen. "Wir haben mit Herrn Hoferichter eine Lösung gefunden", erklärt Melcher. Die Kinder dürfen entweder ausnahmsweise drei Wochen länger in der Kita bleiben oder in die Ferienbetreuung der Schule gehen oder sich beim Ferienspass anmelden.

Nun will sich der Jugendamtselternbeirat für die Aktion "Genug gekürzt" einsetzen. "Die Einsparungen betreffen viele Kitas", weiß Melcher. Außerdem strebt der Beirat ein neues Projekt an. "Wir wollen als Pilotprojekt in einer Kita versuchen, flexible Öffnungszeiten anzubieten", verrät Silke Hartkopf. Dies soll Eltern mit Schichtdienst zugutekommen. "Da gibt es viele alleinerziehende Mütter", weiß Hartkopf. "Die brauchen das Geld zum Leben." Um die Anliegen der Eltern und auch der Kitas unterstützen zu können, ist der Jugendamtselternbeirat auf den Kontakt mit den Eltern und Kitas angewiesen. "Wir leben von der Basis", betont Hartkopf.

www.jaebs.de

(sue)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort