Solingen "EK Marlboro" nimmt vier Automaten-Knacker fest

Solingen · Vier Solinger im Alter von 24, 27, 27 und 37 Jahren wurden gestern Morgen kurz nach 6 Uhr von der Polizei in ihren Wohnungen in der Innenstadt überrascht: Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Wuppertal hat die Kripo Haftbefehle und Durchsuchungsbeschlüsse gegen die Männer vollstreckt - an Flucht war nicht zu denken. Sie sitzen jetzt in Untersuchungshaft.

Die Solinger stehen im Verdacht, in der Zeit vom 13. bis 28. November 2016 in mindestens 27 Fällen Zigarettenautomaten aufgebrochen zu haben. Nicht nur in Solingen, sondern auch in Wuppertal, Mettmann, im Ruhrgebiet (Dortmund, Castrop-Rauxel, Kamen, Recklinghausen, Bochum), im Bereich Koblenz (Bendorf, Andernach), in Ostwestfalen (Rietberg) und am Niederrhein (Krefeld, Willich, Viersen). "Es könnten aber auch mehr als 100 weitere Automatenaufbrüche hinzukommen. Zudem hat die Polizei bei der Durchsuchung der Wohnungen der vier Tatverdächtigen auch Diebesgut aus Wohnungseinbrüchen sicherstellen können", sagt Oberstaatsanwalt Wolf Tilman Baumert. Die Ermittlungen dauern weiter an.

Die vier Solinger sollen die Taten gemeinschaftlich begangen haben, wobei nicht immer alle Tatverdächtigen gleichzeitig am Werk gewesen sein dürften. Nach den an den Tatorten gesicherten Spuren haben es die Verdächtigen auf das Scheingeld in den Automaten abgesehen, die Zigaretten selbst ließen sie meistens zurück. Durch die Aufbrüche entstand ein Sachschaden von über 40.000 Euro, der Wert der Beute liegt bei etwa 7000 Euro.

Oberstaatsanwalt Baumert führt den Erfolg auch auf das neu gegründete Dezernat für Umfangsverfahren zurück, zu der die Ermittlungskommission (EK) Marlboro gehörte. "Besonders Verfahren, die Akten im großen Umfang haben, werden hier speziell untersucht", erklärt Baumert. Nach dem Ergebnis dieser Ermittlungen, wie der durch die Polizei erfolgten Auswertung von Spuren und zahlreichen Zeugenvernehmungen, erließ der zuständige Richter am Amtsgericht Solingen Haftbefehl gegen die vier Männer.

(uwv)
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