Eissporthalle Solingen Eis wird Schicht für Schicht abgetragen

Solingen · In der Eissporthalle herrscht reger Betrieb. Kinder messen sich in halsbrecherischen Wettrennen miteinander, viele Erwachsene hingegen setzten eher bedacht und mitunter noch etwas unbeholfen einen Schlittschuh vor den anderen. Sie alle nutzen die zweite Osterferienwoche, um in diesem Frühling noch ein letztes Mal über die Eisfläche zu gleiten. Am kommenden Samstag ist Saisonende in der Eissporthalle an der Brühler Straße. Bevor es Mitte September wieder los geht, dient die von der Lebenshilfe übernommene Halle im Sommer vielfältigen Ausstellern und Veranstaltern.

"Diese Saison lief sehr gut für uns", resümiert Betreiber Klaus Groß. Zusammen mit seiner Frau Sabine Groß kümmert er sich seit neun Jahren um die 1979 erbaute Multifunktionshalle. "In den letzten sieben Monaten kamen 80.000 Besucher, darunter 60.000 Jugendliche", berichtet der gebürtige Düsseldorfer.

Zudem wird die Eissporthalle außerhalb der öffentlichen Laufzeiten von Vereinen und Hobby-Mannschaften genutzt, die Pucks auf Tore jagen, das Pirouettendrehen üben oder Eisstöcke schießen. Insgesamt wagten sich somit in dieser Saison circa 100.000 Kufenflitzer auf die Eisbahn an der Brühler Straße.

Wie viele Eissportbegeisterte Groß begrüßt, hängt vor allem von den Witterungsverhältnissen ab. Wenn der gebürtige Kaufmann die Halle vorsichtshalber schließen muss, weil das Hallendach zu hohe Schneelasten trägt, "ist in der Hauptsaison mit herben Verlusten zu rechnen". In diesem Winter bereitete ihm eine zu dicke Schneedecke auf dem Dach der Eissporthalle aber keine Schwierigkeiten.

Es ist unschwer zu erkennen, wie sehr dem tatkräftigen Betreiber die Eishalle und ihre Besucher am Herzen liegen. An sieben Monaten ist die Lauffläche täglich von 7 bis 24 Uhr geöffnet, am Wochenende verbringt Groß bis zu 15 Stunden am Tag in winterlichen Temperaturen. Als "sozialpolitischen Auftrag" verstehen seine Frau und er ihre Arbeit, denn: "Wo sollen die Jugendlichen im Winter denn sonst hin?" Das Ehepaar richtet jeden Samstag eine Eisdisco aus und bietet verlängerte Laufzeiten in den Ferien oder Sonderveranstaltungen wie die Rosenmontagsdisco an.

Nach dem Austoben auf Kufen lädt das Bistro der Halle zu einer Verschnaufpause ein.."Das hat Spaß gemacht", sagt Sven Sondej, während er mit seinen zwei Brüdern ein grünes Wassereis schlürft.

Sobald am Abend des 6. Aprils alle ausgeliehenen Schlittschuhe wieder in Reih und Glied am Haken hängen, muss das Eis weichen. Deswegen fängt Klaus Groß jetzt schon langsam an, den Hallenboden mit einem Eishobel von der fünf Zentimeter dicken Eisschicht zu befreien. Das Sommerprogramm lässt jedenfalls nicht lange auf sich warten. Bereits zwei Wochen später lockt eine Katzenausstellung in die Halle, weitere Sommer-Highlights sind die Abiparty am 15. Juni sowie die Solingen Messe am 28. und 29. Juni. "So geht der Sommer ganz schnell vorbei", bemerkt der Eissportbegeisterte.

(RP)
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