Solingen Einzelhändler sind beim Weihnachtsgeschäft uneins

Solingen · Unterschiedliche Öffnungszeiten sind ein Diskussionsthema - sowohl bei Kunden als auch bei Geschäftsleuten. Die Stimmung ist aber dennoch optimistisch.

Das Christkind steht vor der Tür - so vermitteln es zumindest die mit Tannenzweigen, Kerzen und Nikoläusen geschmückten Schaufenster den Kunden seit Wochen. Doch die gesteigerte Kauflaune, die stets mit der eigentlich besinnlichen Zeit verbunden ist, zeigte sich zum Auftakt des Weihnachtsgeschäfts am Samstag noch nicht überall: "Es ist zwar schon ein Anstieg zu erkennen, aber die Mehrheit derer, die Bücher als Geschenke kaufen, kommen in der Regel erst in den letzten zwei Wochen vor Heiligabend", erklärte Buchhändlerin Brigitte Kiekenap.

Die Vorsitzende der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft und auch einige Einzelhändlerkollegen aus dem Stadtteil hatten ihre Geschäfte am Samstag bis 18 Uhr geöffnet. Andere Läden waren jedoch bereits am frühen Nachmittag geschlossen.

"Wir müssten bei den Öffnungszeiten schon einen gemeinsamen Nenner finden", forderte Kiekenap, räumte aber auch ein: "Das ist sicherlich immer schwierig, gerade in Anbetracht dessen, dass wir hier so viele inhabergeführte Geschäfte haben." So ging es in der Düsseldorfer Straße am Nachmittag vor dem ersten Advent recht ruhig zu.

"Ich finde, dass in Solingen generell zu früh zugemacht wird", sagte Heidrun Blasberg, die sich vollgepackt mit Tüten auf den Heimweg machte. Neben Geschenkpapier und Tannenzweigen für eine weihnachtliche Dekoration hatte sie Lebensmittel und Alltagsartikel gekauft. "Ich bin immer sehr dankbar, wenn Geschäfte länger offen haben", sagte Blasberg und schickte hinterher: "Deswegen fahre ich auch relativ oft nach Düsseldorf."

Unser Geschäft bleibt heute bis 16 Uhr offen, und das soll auch an den kommenden Wochenenden der Fall sein", sagte Timo Jüntgen vom gleichnamigen Elektronikfachgeschäft an der Grünewalder Straße. "Wir hatten deutlich mehr Frequenz als sonst", freute er sich. Insgesamt prägten aber auch in Höhscheid unterschiedliche Öffnungszeiten das Bild. Viel Betrieb herrschte am Samstag in der City: Reichlich Kundschaft sah dabei nicht nur das Hofgartencenter: Passanten mit gefüllten Einkaufstaschen tummelten sich am frühen Nachmittag auch im Umfeld der Hauptstraße. "Wir sind sehr zufrieden", urteilte Detlef Ammann, Inhaber von Mode Partner und zugleich Vorsitzender des Werbe- und Interessenrings Innenstadt.

Er gab zu, mit diesem Andrang nicht unbedingt gerechnet zu haben: "Normalerweise ist der erste Adventssamstag nicht unser stärkster Verkaufstag im Weihnachtsgeschäft."

Optimistisch fällt das Fazit beim Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverband (REHDV) aus. "Gut gefüllte Einkaufsstraßen und Geschäfte am ersten Adventssamstag bestätigen die vorsichtige Erwartung vieler Einzelhändler: Die Kunden haben Lust auf Einzelhandel und Kommerz", so REHDV-Geschäftsführer Ralf Engel.

(rdl/tws)
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