Solingen Einsatz für Samtpfoten

Solingen · Seit mehr als 30 Jahren setzt sich Renate Ikier für Katzen ein. Bei ihrem Engagement für den Tierschutz hat sie in der Zeit schon Tausende Tiere bei sich aufgenommen und gepflegt.

 Liebevoll umsorgt eine Katze ihre Jungen. Doch leider muss Tierschützerin Renate Ikier immer wieder erleben, dass der Nachwuchs nicht willkommen ist. Sie kämpft gegen die unkontrollierte Vermehrung der Tiere.

Liebevoll umsorgt eine Katze ihre Jungen. Doch leider muss Tierschützerin Renate Ikier immer wieder erleben, dass der Nachwuchs nicht willkommen ist. Sie kämpft gegen die unkontrollierte Vermehrung der Tiere.

Foto: MAK (Archiv)

Renate Ikier ist mit Katzen aufgewachsen. "Seit ich ein kleines Kind war, gab es in unserer Familie Katzen", erzählt die 73-Jährige. Deshalb sei ihre Liebe zu diesen Tieren besonders ausgeprägt. "Allerdings bin ich generell eine Tiernärrin", räumt sie ein. Deshalb engagiert sie sich seit 32 Jahren im Tierschutzverein Bergisch Land. Angefangen hat alles mit herrenlosen Katzen im Landschaftsschutzgebiet in Widdert. "Die Tiere wurden abgeschossen oder verwahrlosten völlig", erinnert sie sich.

Schnell stellte Renate Ikier damals fest, dass Katzen auch im örtlichen Tierschutzverein keine Lobby hatten. "Ich konnte das Elend der Tiere nicht mit ansehen und beschloss, selbst aktiv zu werden." Schnell sprach sich nach ihrem Eintritt in den Tierschutzverein herum, dass sie sich für die Tiere einsetzt und die Solingerin erhielt zahlreiche Anrufe von Menschen, die Katzen in Notsituationen meldeten.

Renate Ikier, die selbst Katzen und einen Hund hält, wurde zur Ansprechpartnerin und Expertin und richtete sogar ein Katzenhilfekonto ein. Zunächst mussten die verwilderten Tiere eingefangen werden, um weitere Vermehrung zu verhindern. "Stundenlang lagen wir auf der Lauer, um die Tiere zu fangen, denn teilweise versammelten sich bis zu 40 wilde Katzen an einem Platz." Alle eingefangenen Tiere wurden dem Tierarzt vorgestellt. Unheilbar erkrankte Tiere mussten eingeschläfert werden, die anderen wurden kastriert, entwurmt, geimpft und zu Renate Ikier in Pflege gegeben, bis sie wieder freigelassen werden konnten. Jungtiere und Katzenbabys gingen in die Vermittlung.

Tausende von Katzen hat Ikier während ihrer mehr als drei Jahrzehnte Einsatz für den Tierschutz bei sich aufgenommen und gepflegt. Noch immer kämpfen sie und ihr dreiköpfiges Team für Tierrechte und einen verantwortungsvollen Umgang mit ihnen. Dazu gehört vor allem das Durchsetzten einer allgemeinen Kastrationspflicht für Katzen im Stadtgebiet. "Nur so lässt sich der Teufelskreis aus unkontrollierter Vermehrung und Verwahrlosung durchbrechen", ist Renate Ikier überzeugt. "In anderen Städten gibt es längst eine Kastrationspflicht für Katzen, nur in Solingen ist diese trotz zahlreicher Bemühungen nicht durchzusetzen", ärgert die Tierschützerin sich. Zu tun gibt es für Renate Ikier und ihr Team mehr als genug, denn mittlerweile bitten Menschen aus der ganzen Region sie um Hilfe.

Mangels eines Autos bräuchte Renate Ikier dringend Unterstützung durch andere Ehrenamtliche. "Es wäre toll, wenn wir einige Solinger für unser Dauerprojekt begeistern könnten", wünscht sie sich.

(pbm)
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