Kik und Rossmann beleben Solinger Einkaufszentrum Mehr Kunden in den Clemens-Galerien

Solingen · Im November zogen mit Kik und Rossmann zwei neue Unternehmen in das lange fast leerstehende Einkaufszentrum am Mühlenplatz. Beide Filialen verzeichnen gute Resonanz. Davon profitieren auch andere Geschäfte in der Nähe.

 Die Rossmann-Filiale in den Solinger Clemens-Galerien eröffnete Ende November des vorigen Jahres mit einer Verkaufsfläche von rund 650 Quadratmetern.   Foto: Radtke   /    Sedlmair (2)

Die Rossmann-Filiale in den Solinger Clemens-Galerien eröffnete Ende November des vorigen Jahres mit einer Verkaufsfläche von rund 650 Quadratmetern. Foto: Radtke / Sedlmair (2)

Foto: Guido Radtke

In der Rossmann-Filiale in den Clemens-Galerien herrscht reger Betrieb. Menschen stehen vor den Regalen, teilweise staut es sich in den Gängen. Die Schlange vor der Kasse ist rund zehn Meter lang. Der Andrang mag für Kunden zwar nervig sein, zeigt aber: Die Solinger gehen wieder in die Clemens-Galerien. Die Neustruktuierung des Einkaufszentrum scheint Früchte zu tragen.

Ende November 2019 eröffnete der Drogeriemarkt Rossmann seine Filiale in den Clemens-Galerien. 650 Quadratmeter Verkaufsfläche steht zur Verfügung. Und diese ist gefüllt – mit Waren und mit Kunden. „Die Eröffnung unseres Marktes in Solingen ist positiv angelaufen. Wir sind mit der Entwicklung der Filiale zufrieden und erwarten, dass wir in den Clemens-Galerien auch zukünftig erfolgreich sein werden“, teilt Rossmann auf Anfrage mit. Außerdem seien die Räumlichkeiten langfristig angemietet, über die genaue Laufzeit machte der Drogeriemarkt keine Angaben.

Nur wenige Schritte entfernt befindet sich der selbsternannte „Textil-Discount“ Kik. Auch hier sind viele Kunden, und es herrscht Betrieb an den Kassen. Kik eröffnete ebenfalls im November des Vorjahres – sechs Tage später als Rossmann.

2018 sagte Jochen Stahl, der Eigentümer der Clemens-Galerien, dass das Hauptaugenmerk der Vermietung in Zukunft auf kleineren Geschäften liegen soll. Dazu passen Rossmann und Kik nicht wirklich – zumindest auf den ersten Blick.

 Intersport Borgmann zog im Herbst 2018 in die Clemens-Galerien. Filialleiter Andreas Bieber ist zufrieden.

Intersport Borgmann zog im Herbst 2018 in die Clemens-Galerien. Filialleiter Andreas Bieber ist zufrieden.

Foto: Eirik Sedlmair

„Man merkt schon, dass Rossmann und Kik eingezogen sind“, sagt Andreas Bieber. Der 54-Jährige ist Filialleiter bei Intersport Borgmann. Das Sportartikel-Geschäft ist im Oktober 2018 nach einem aufwändigen Umbau eingezogen, hat damals die alten Geschäftsräume in der unteren Hauptstraße geschlossen und in den Clemens-Galerien neu eröffnet. Als ortsansässiger Händler passt er in das Konzept, das für die Clemens-Galerien gelten soll – und er profitiert von Rossmann und Kik.

Beim eigenen Angebot hat  Intersport Borgmann auf die neuen Geschäfte reagiert. „Wir haben unsere Preise etwas angepasst“, sagt Andreas Bieber. Bei Kik kaufe eine eher einkommensschwache Kundschaft ein, deswegen gebe es bei Intersport Borgmann einige Produkte für weniger Geld. Insgesamt sei er mit dem Umzug in die Clemens-Galerien zufrieden, sagt Bieber. Man habe insgesamt 15 Prozent mehr Verkaufsfläche als am alten Standort zur Verfügung.

Während Kik, Intersport Borgmann und Rossmann eher größere Läden sind, prägen kleinere Verkaufsflächen zu einem Großteil das Bild der vor 20 Jahren eröffneten Clemens-Galerien. Viele von ihnen stehen leer, ein Gang durch die Clemens-Galerien bietet zu einem großen Teil immer noch ein karges Bild.

 Katherine Lord, Mitarbeiterin bei Viania Dessous, profitiert auch von dem Einzug von Kik und Rossmann.

Katherine Lord, Mitarbeiterin bei Viania Dessous, profitiert auch von dem Einzug von Kik und Rossmann.

Foto: Eirik Sedlmair

Doch zwischen einem Schuhladen, einer Kunstgalerie und den leerstehenden Räumlichkeiten ist „Viania Dessous“ angesiedelt. Seit drei Jahren hat das Unternehmen aus Baden-Württemberg hier eine Filialie. Und auch hier merken sie, dass sich in den Clemens-Galerien etwas bewegt. „Es kommt langsam Bewegung rein“, sagt Kathterine Lord, Verkäuferin bei „Viania Dessous“. Dadurch, dass Rossmann und Kik jetzt hier ihre Filialen haben, kommen mehr Kunden. Also profitiert auch der Dessous-Laden. Außerdem habe das Geschäft von der Kaufhof-Schließung profitiert, so Katherine Lord.

Die Veränderung der Clemens-Galerien geht indes weiter. Wo sich jetzt noch „Tedi“ befindet, soll spätestens im Herbst ein neuer Mieter einziehen. Die am Neumarkt angesiedelte Pizzeria „Pizza Pazza“ wird die Räumlichkeiten beziehen, Tedi zieht ins Obergeschoss. Das soll nicht die einzige Veränderung in diesem Jahr werden. Der Mühlenplatz vor dem Einkaufszentrum soll umgebaut, die Aufenthaltsqualität verbessert werden. Die geplanten Kosten von 600.000 für den Umbau teilen sich das Land NRW und Investor Stahl. Insgesamt will Stahl zwölf Millionen Euro in die Clemens-Galerien investieren.

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