Solingen Eine neue Brücke über dem Eschbach

Solingen · Gestern Vormittag wurde eine Fußgängerbrücke in Unterburg von einem Schwerlasttransporter angeliefert und eingebaut. Die Arbeiten an der Eschbachstraße dauern noch bis Herbst 2019.

 " Der Kleinbus zwischen Höhrath und Burg musste gestern im Bereich Mühlendamm wenden.

" Der Kleinbus zwischen Höhrath und Burg musste gestern im Bereich Mühlendamm wenden.

Foto: Radtke Guido

Ohne große Mühe rangiert Detlef Glos seinen knapp 18 Meter langen Schwertransporter rückwärts auf der Eschbachstraße in Unterburg in Position. Morgens um 5.30 Uhr hatte er seine Fahrt vom Autohof Montabaur über die A 3 fortgesetzt, um rechtzeitig seine Last, eine zehn Tonnen schwere Fußgängerbrücke, in Unterburg abzuliefern. "Die Autobahn war frei, ich kam gut durch", sagt Detlef Glos.

Auch der Kran, der kurze Zeit später die vorgefertigte Brücke - die hatte Detlef Glos in Stockstadt am Rhein in der Nähe von Groß Gerau abgeholt - an den Haken nahm, war pünktlich in Unterburg angekommen.

Solingen: Eine neue Brücke über dem Eschbach
Foto: Radtke Guido

Gegen 7.45 Uhr nahmen schließlich rund ein halbes Dutzend Bauarbeiter bei eisigen Temperaturen unter null Grad die Arbeit auf, um die Fußgängerbrücke vor der früheren Apotheke über den Eschbach zu verlegen. Alles läuft in Ruhe ab. "Hektik ist hier nicht angebracht", sagt Lkw-Fahrer Detlef Glos, der die Bauarbeiten beobachtet.

Die Brücke ist knapp fünf Meter lang und wird intern als "Brücke Nummer 3 geführt", erklärt Patrick Vondung. Er ist Projektleiter beim Wupperverband und in Unterburg zuständig für den Hochwasserschutz. Insgesamt zwölf Brücken führen über den Eschbach - beginnend ab der Wupperinsel. Fünf Fußgängerbrücken werden im Zuge der Bauarbeiten erneuert. Die erste Brücke wurde bereits 2016 am Mühlendamm erneuert. Zwei überfahrbare Brücken müssen noch eingebaut werden. "Die sind natürlich breiter, die nächste wird hier in Höhe des Gasthauses Drei Linden verlegt", kündigt Vondung an. Einen Termin gibt es dafür noch nicht.

Solingen: Eine neue Brücke über dem Eschbach
Foto: Vetter Uwe

Derweil hebt der Kranführer seine Zehn-Tonnen-Last hoch und schwenkt sie ein bisschen zur Seite. Detlef Glos kann so seinen Lkw etwas vorziehen, damit die Bauarbeiter ausreichend Platz haben, die Brücke und das Umfeld zu bearbeiten. Zumal das vorgefertigte Teil passend eingefügt werden muss. Mit Stemmeisen wird hantiert, am alten Brückengeländer wird ein Stück abgeflext. "Die Bewehrungseisen am Brückenteil und die vorgefertigten am Aufsatz müssen ineinander gesetzt werden", sagt Patrick Vondung.

Gegen 8.45 Uhr haben die Bauarbeiter aber ihr Werk vollbracht. "Es passt", sagt der Bauleiter und deutet dem Kranführer an, dass jetzt die Ketten vom Haken gelöst werden. Die Brücke selbst bekommt allerdings noch ein Geländer, ehe sie gefahrlos überquert werden kann. Die wenige Meter entfernt liegende Behelfsbrücke, kann nun umgesetzt werden.

Hatten um die Weihnachtszeit heftige Regenfälle die Bauarbeiten in Unterburg beeinträchtigt, ist es nun der Frost. Temperaturen unter null Grad insbesondere in der Nacht sind für Tiefbauarbeiten nicht gut geeignet. "Da können wir nicht mauern, da bindet der Mörtel nicht", sagt der Projektleiter des Wupperverbandes.

Der neue Fertigstellungstermin im Herbst nächsten Jahres sei aber nicht gefährdet. Ursprünglich sollten die Bauarbeiten bereits im Frühjahr/Sommer 2019 abgeschlossen sein.

Die Arbeiten für den Einsatz der Fußgängerbrücke sind gegen neun Uhr zunächst erledigt. Lkw-Fahrer Detlef Glos kann nun mit seinem Transporter von der Eschbachstraße wieder abrücken und sich auf die Heimfahrt nach Lollar bei Gießen machen. Für Patrick Vondung vom Wupperverband steht die wöchentliche Baubesprechung auch mit Ingenieur Karsten Ditscheid von den Technischen Betrieben Solingen auf dem Programm. Zumindest der vordere Teil der Eschbachstraße kann so von Anliegern wieder genutzt werden.

(uwv)
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