Solingen Eine Insel der Erinnerung auf dem Parkfriedhof

Solingen · Leise plätschert das Wasser, in den Baumkronen wispert der Wind – ansonsten ist es ruhig. Ruhe geht auch von der Anlage selbst aus. Mit fließenden Formen, Rundungen, weichen Konturen strahlt sie eine stille Harmonie aus. Ein schöner Platz für die letzte Ruhestätte. Und genau dafür ist die erste Gemeinschaftsgrabanlage Solingens gedacht, die auf dem Parkfriedhof in Gräfrath erstellt wurde. Unter dem bezeichnenden Namen "Insel der Erinnerung" hat die Friedhofsgärtnerei Dreier auf über 900 Quadratmetern Fläche eine Alternative zu den herkömmlichen Gräbern geschaffen. Insgesamt 65 Sarggräber und 460 Urnengräber haben hier Platz.

Die Grenzen der einzelnen Gräber werden nicht sichtbar sein, dennoch ist ein individuelles Gedenken möglich, den Hinterbliebenen wird ein würdiger Ort der Trauer geboten. Von einer Hecke umgeben, von alten und jungen Bäumen beschattet und auf gepflasterten Wegen gut zugänglich, laden zwei nach oben offene Tore ein und bieten Ruhebänke ein Innehalten und Erinnern.

Die Gemeinschaftsgrabanlage wird kontinuierlich von der Friedhofsgärtnerei gepflegt. Das kommt ganz den heutigen Familiensituationen entgegen, in welchen Kinder häufig nicht mehr am selben Ort wie die Eltern leben. Die Frage "Wer soll einmal mein Grab pflegen?" stellen sich viele Menschen. Der Technische Betrieb Straßen und Grün, Friedhofswesen, ermöglicht aus diesem Grund neben Aschestreufeld, Begräbniswald und Rasenwählgräbern auch Urnenwände auf dem Parkfriedhof. Mit der Gemeinschaftsgrabanlage wird nun eine weitere Möglichkeit dauergepflegter Grabstätten angeboten. Ab sofort können alle Bestatter eine Bestattung auf dem Grabfeld mit der Friedhofsgärtnerei vereinbaren.

Drei Bestattungsmöglichkeiten sind derzeit vorgesehen: 20 Jahre für ein Reihenurnengrab (1949 Euro), 30 Jahre für ein Wahlurnengrab (2979 Euro) und 30 Jahre für ein Wahlsarggrab (4725 Euro). Hier sind die Gebühren der Stadt ebenso eingeschlossen wie die Pflege des Grabes sowie der gesamten Anlage über den entsprechenden Zeitraum, das Aufstellen und die Pflege eines gestalteten Grabmals, notwendige Hebungen, eine Neugestaltung des Grabfeldes nach jeweils zehn Jahren sowie saisonale Bepflanzungen der Anlage und Gestecke zu Totensonntag. Die Erhaltung der Anlage ist durch die Treuhandstelle gewährleistet.

Infos im Internet unter www.insel-der-erinnerung.de und Telefon 59 21 73.

(RP)
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