Solingen Ein Symbol des Zusammenhalts

Solingen · Die neue Freilufthalle des Sportring Höhscheid ist eröffnet. Sie soll insbesondere den inklusiven Fußballteams des Vereins zugute kommen.

 Sturmlauf: Trainer Thorsten Marx und seine Schützlinge nach der Freigabe der neuen Halle.

Sturmlauf: Trainer Thorsten Marx und seine Schützlinge nach der Freigabe der neuen Halle.

Foto: S. Köhlen

Kaum hatten Oberbürgermeister Tim Kurzbach und Jugendtrainer Thorsten Marks die blaue Absperrung abgerissen, rannten die Kinder jubelnd auf das neue Spielfeld. Mit der Eröffnung der Freilufthalle auf dem Gelände des Sportring Höhscheid an der Neuenkamper Straße beginnt für sie eine neue Ära: Denn auf dem nebenan gelegenen Kunstrasenplatz war es zuletzt immer enger geworden. Dort trainierten auch die von Thorsten Marks initiierten inklusiven Fußballmannschaften. Deren Zahl ist inzwischen auf vier angestiegen - rund 80 junge Fußballer mit und ohne Behinderungen, von der U 10 bis zur U 18, sind in ihnen aktiv. Die von Außennetzen umschlossene Freilufthalle mit einem 15 mal 30 Meter großen Spielfeld sorgt nicht nur für die dringend benötigte Entlastung, sondern verhindert auch, dass Kinder die Orientierung verlieren und in andere Trainingsgruppen hineinlaufen.

"So etwas schafft man nur zusammen", sagte Marks in seiner kurzen Eröffnungsansprache, und dankte einer Vielzahl von Mitstreitern, die den Bau der Halle ermöglicht hatten: Neben dem Sportring-Vorsitzenden Udo Steinheuer, Jugendleiter Michael Rutkowski und dessen Stellvertreter Jan Treffers hob er die Unternehmer Michael Sindel und Andreas Kübler von der McArena GmbH hervor, die die Sportstätte konzipiert hatten - und zunächst durchaus auf Schwierigkeiten gestoßen waren: Die Beschaffenheit des Bodens hatte der Bauleitung Kopfzerbrechen bereitet und zunächst ungeahnte Anstrengungen erfordert. Und nicht nur das: "Es war ein langer Weg, bis die Finanzierung stand", erklärte Michael Rutkowski. Öffentliche Fördermittel gab es nicht, so dass der Verein das letztlich rund 400.000 Euro teure Projekt mit Eigenmitteln und der Unterstützung von Sponsoren stemmen musste.

An diesem Punkt kamen auch die Eltern der Kinder aus den Inklusionsmannschaften ins Spiel, die für das Vorhaben Spenden sammelten - und sogar mit anpackten: Wenige Tage vor der Eröffnung der Halle galt es, die Wege an der Sportstätte entlang einzuebnen und Schutt zu verteilen. Spontan rückten die freiwilligen Helfer mit Schaufeln und Schubkarren an. "Und ein Tiefbauunternehmen hat mit einem Bagger geholfen", erzählte Isa Ozminski aus der Elternschaft. In der, erzählten ihre Mitstreiterinnen Frauke Fritsche und Verena Kloppstein stellvertretend für andere Mütter und Väter, bringe sich jeder nach seinen Fähigkeiten ein - sei es beim Organisieren von Veranstaltungen, der Suche nach Sponsoren oder der Gestaltung von Flyern.

"Ich bin froh, dass es so ein Angebot gibt", sagte Anja Oehrling. "In den Inklusionsmannschaften geht man auf die Fähigkeiten des Einzelnen ein." Von der Freilufthalle sollen aber auch andere profitieren können, etwa Kindertagesstätten und Schulen. "Wir haben konservativ mit einer Buchung pro Woche kalkuliert", erklärte Michael Rutkowski.

(ied)
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