Solingen Ein Raum für Pina Bausch

Solingen · Der im Mai gegründete Pina Bausch Freundeskreis Solingen blickt optimistisch nach vorne, dass es gelingen wird, der weltberühmten Choreografin und Tänzerin ein ehrenvolles Andenken zu bewahren.

Dr. Peter Schmiegelow ist sicher, dass die lange Diskussion um die Umbenennung des Hindenburgplatzes in Wald auch etwas Gutes gehabt hat. Pina Bausch hat sich tief in das Bewusstsein der Solinger eingegraben, und jetzt kann besonnen und in Ruhe überlegt werden, wie man der am Central geborenen Choreografin und Tänzerin an anderer Stelle würdig gedenken kann. Darüber hat sich der Vorsitzende des im Mai gegründeten Freundeskreis Pina Bausch Solingen mit seinen Mitstreitern natürlich schon Gedanken gemacht.

"Oberbürgermeister Norbert Feith hat uns als Freundeskreis nach einem vernünftigen Vorschlag gefragt", erläutert Schmiegelow. Im Vorstand habe man dann das Theater und Konzerthaus vorgeschlagen, doch nicht in seiner Gesamtheit. "Vielmehr könnte man einen bestimmten Raum, zum Beispiel das Theater, nach Pina-Bausch benennen. Bei allem wolle man keineswegs in Konkurrenz zur Wuppertaler Pina-Bausch-Stiftung treten, mit der man bei wichtigen Projekten zusammenarbeite.

Eintragung ins Vereinsregister

Dass der Solinger Freundeskreis noch nicht beim Amtsgericht eingetragen ist, liegt am plötzlichen Tod von Uli Kalkum. Der Rechtsanwalt war mit diesem Vorgang beauftragt. Doch bald werde die Eintragung nachgeholt und auch die Gemeinnützigkeit beantragt, erklärt Schmiegelow. Über 20 Mitglieder warten darauf, dem Freundeskreis jetzt auch offiziell beitreten zu können.

Der Freundeskreis beschäftigt sich nicht nur mit einem würdigen Andenken für Pina Bausch. Er will zum Beispiel mit der Gesamtschule Wald und anderen Schulen auf Spurensuche gehen. Pina Bausch und Solingen, das sei ein noch nicht aufgearbeitetes Kapitel, sagt der Vereinsvorsitzende. Außerdem wolle man sich auf Sponsorensuche begeben. Mit einem bewusst niedrigen Mitgliedsbeitrag von zehn Euro im Jahr wolle man als Freundeskreis nicht selbst als Sponsor auftreten, sondern vermitteln.

Neben dem Raum im Theater und Konzerthaus wünscht sich Frank Knoche noch eine Erinnerungstafel am Walder Café Müller. Der zweite Vorsitzende des Freundeskreises kann sich das gut in Form einer Stele oder Gedenktafel vorstellen.

Dass Pina Bausch nicht zuletzt durch die Platzdiskussionen in aller Munde – und das in aller Welt – ist, zeigt folgende Geschichte: Die in den USA lebende Freundin einer Solingerin las von der Diskussion im Internat und schrieb ihrer Freundin, sie müsse unbedingt Mitglied im Pina Bausch Freundeskreis Solingen werden.

(RP)
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