Solingen Ein Netzwerk für alle Vereine aufbauen

Solingen · So unterschiedlich, wie die rund 800 in Solingen ansässigen Vereine sind auch Falk Dornseifer und Curt Meis. Zumindest, wenn man ihre politische Herkunft betrachtet. Doch Meis (SPD) und Dornseifer (CDU) haben eine gemeinsame Idee, die sie verbindet: Sie wollen ein Netzwerk für alle Vereine in Solingen aufbauen.

 Falk Dornseifer.

Falk Dornseifer.

Foto: Archiv

"Wir wollen den Vereinen den Stellenwert verschaffen, den sie verdienen", erklärt Curt Meis. In Falk Dornseifer hat er einen engagierten Mitstreiter, der als vor drei Wochen neu gewählter Vorsitzender des Lions Clubs das notwendige Know-how für den Aufbau des Netzwerkes mitbringt. Über die Parteigrenzen hinaus haben die beiden auch bislang schon oft zusammengearbeitet, wenn es darum ging, Vereinen unbürokratisch zu helfen. Da ließ Curt Meis seine Verbindungen zu Behörden spielen oder Falk Dornseifer wusste, wo es ein günstiges Fahrzeug zu mieten gibt oder eine Gulaschkanone.

Die ersten Termine für Treffen mit Vereinen haben die beiden bereits gemacht. Begonnen wird in Gräfrath; Ohligs, Höhscheid und Mitte folgen, so lange, bis die beiden allen Vereinen ihre Idee vorgestellt haben. Wenn das über die Bühne ist, so erläutert Curt Meis, solle auch die Stadt eingebunden werden, denn ohne die Unterstützung der Verwaltung gehe es nicht.

"Was man durch Zusammenarbeit erreichen kann, haben die Sänger vorgemacht," sagt Falk Dornseifer, auch wenn deren Kooperationen und Zusammenschlüsse ja nicht immer freiwillig, sondern eher dem Mitgliederschwund geschuldet waren. Vereine können vom neuen Netzwerk in verschiedener Hinsicht profitieren, wissen Meis und Dornseifer. Zum Beispiel, wenn es um Genehmigungen für Veranstaltungen geht, wo vermittelt werden kann. Aber auch profanere Dinge wie das günstige Vermieten eines Profi-Grills oder einer Holzhütte für den Weihnachtsmarkt könnten über das neue Netzwerk geregelt werden. Als eine der ersten Aufgaben will man die Fördergemeinschaft Wir am Central unterstützen. Der Verein hatte sich aufgelöst, weil Vorsitzender Karl-Ralf Bender aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niederlegte und sich kein Nachfolger fand. "Angesichts der vielen Leerstände am Central ist es wichtig, dass sich hier etwas tut", findet Curt Meis.

Menschen positiv motivieren

Doch auch die Stadt müsse helfen, zum Beispiel, wenn es um die Beseitigung von Leerständen geht. "Wir müssen die Leute positiv motivieren". Es könne nicht sein, dass zum Beispiel die ehrenamtlichen Dienste von DRK, THW oder Maltesern als selbstverständlich hingenommen würden.

Dies hat auch Oberbürgermeister Norbert Feith eingesehen, als er im Mai zur Ehrenamtskonferenz einlud. Curt Meis hat die Veranstaltung besucht und festgestellt, dass viele der Anwesenden aus der Stadtverwaltung kamen und aus den Vereinen nur die Vorstände anwesend waren. Dies soll beim neuen Netzwerk anders werden, da wollen die beiden Initiatoren den kompletten Verein ansprechen.

Zeitlupe

(RP)
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