Solingen Ein Haus für Sommerboten

Solingen · Bereits zum dritten Mal vergibt der Naturschutzbund (NABU) Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr die Plakette "Schwalbenfreundliches Haus". Und Familie Schipper am Balkhauser Weg ist dabei.

Familie Schipper teilt sich ihr Haus am Balkhauser Weg mit vielen Sommerboten. Ute Schipper, ihr Mann Andreas und die beiden Kinder Evi und Max beherbergen unter dem Dachüberstand gleich sieben Schwalbennester. Nun wurden die Schippers und ihre Immobilie vom Naturschutzbund (NABU) Nordrhein-Westfalen mit der Plakette "Schwalbenfreundliches Haus" ausgezeichnet.

"Schon seit einigen Jahren beobachten wir immer mal wieder den Nestbau der Schwalben an unserem Haus, aber so viele Nester wie in diesem Jahr hatten wir noch nie", erzählt Ute Schipper.

Sie freut sich über die fluggewandten Vögel. "Uns haben die Schwalben nie gestört – im Gegenteil. Wir sind froh, dass diese wunderbaren Vögel sich bei uns offensichtlich so wohlfühlen."

Die Bedingungen bei den Schippers sind günstig für die Tiere. Ihr Haus ist mit einer rauen, verklinkerten Fassade versehen. Das Dach steht recht weit über. Darunter finden die Schwalben den Schutz, den sie zum Nestbau und der Aufzucht ihrer Jungen brauchen. Außerdem liegt die Immobilie idyllisch-ländlich und naturnah. Auf den angrenzenden Feldern finden die Schwalben den Lehm zum Nestbau. Sogar ein Wanderweg führt am Haus von Familie Schipper vorbei.

"Bewusst getan haben wir nichts, damit sich die Schwalben bei uns heimisch fühlen", versichert Ute Schipper. Selbst Nisthilfen hat die Familie nicht aufgestellt. Die 41-Jährige und ihre Familienmitglieder hörten von der Aktion "Schwalbenfreundliches Haus" und bewarben sich beim Naturschutzbund. Die gewonnene Plakette aus Plexiglas wird an ihrer Hausfassade einen Ehrenplatz bekommen. "Wir sind nicht nur stolz auf diese Auszeichnung, sondern erhoffen uns darüber hinaus, so auf den Schwalbenschutz aufmerksam machen zu können."

Die vielen Schwalben und ihre Nester gehören zum Familienleben der Solinger Familie mittlerweile dazu. Gerne beobachtet sie das Verhalten der Tiere. "Besonders unsere beiden Kinder wissen genau, wie sich Nestbau, Fütterung und Flugverhalten gestalten. Sie zählen unsere Schwalben auch gerne und stellen fest, wer zu welchem Nest gehört." Trotzdem sei es wichtig, die Schwalben weitgehend in Ruhe zu lassen und nicht in ihren natürlichen Lebensraum einzudringen.

Etwa im April haben die Schwalben am Balkhauser Weg mit dem Bau ihrer Nester begonnen. Lange werden sie dort nicht mehr verweilen. Schwalben sind Zugvögel. Zwischen Ende September und Anfang Oktober fliegen sie in den Süden, da es in kälteren Regionen nicht mehr genügend Futter wie Würmer und Insekten für sie gibt.

Dann nehmen Schippers für dieses Jahr Abschied von ihren gefiederten Freunden. "Wir freuen uns dann umso mehr, wenn die Schwalben 2013 zurückkehren und hoffentlich wieder rund um unser Haus nisten."

(pbm)
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