Solingen Ein bunter Markt der Möglichkeiten beim 25. Familientag

Solingen · Auch der 25. Familientag für Behinderte und Nichtbehinderte war ein Publikumsmagnet. Mehr als 80 Vereine, Einrichtungen und Institutionen gestalteten im und rund ums Industriemuseum einen bunten Markt der Möglichkeiten. Hier wurde gespielt, gelacht, informiert, Gespräche geführt und natürlich gegessen und getrunken. "Viel hat sich geändert in den 25 Jahren", sagte Rita Pickardt, Vorsitzende des Fördervereins Familientag während der Eröffnung, die in der urigen Atmosphäre des Industriemuseums stattfand. Das Thema bekomme einen immer höheren Stellenwert. "Teilhabe sollte ermöglicht werden, indem die Umwelt so gestaltet wird, dass Barrieren abgebaut werden", betonte Pickardt.

 Die Ballettschule International tanzte zur Eröffnung des Familientages im Industriemuseum.

Die Ballettschule International tanzte zur Eröffnung des Familientages im Industriemuseum.

Foto: Stephan Köhlen

Inklusion betreffe jeden. Es sei ein langer, schwieriger, aber auch ein dynamischer Prozess. Dass hierzu vor allem Solidarität nötig ist, stellte Oberbürgermeister Tim Kurzbach hervor. "Nicht nur helfen, um etwas zurückzuerwarten, sondern um etwas einzubringen ins Große und Ganze, das ist Solidarität", erklärte Kurzbach. Und diese Solidarität halte die Gemeinschaft zusammen, die Familie Solingen. Auf die Gleichberechtigung der Unterschiedlichkeit wies NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann hin. "Wir sollten uns einig sein, dass wir alle unterschiedlich sind", erklärte sie, bevor die diesjährige Schirmherrin des Familientages, Anke Kuhn-Emons, den Schirm aufspannte und damit das Fest offiziell eröffnete.

Umrahmt wurde die Eröffnung von zauberhaften Tänzen der Ballettschule International. An den Ständen konnten sich die Besucher über die Arbeit von Selbsthilfegruppen, aber auch von Vereinen und Verbänden informieren. Die "Mobile Lesewerkstatt" stellte die Alphabetisierung nach der Rabanus-Methode vor. "Wir arbeiten mit Behinderten", erklärt Gisela Claus, "der größte Makel ist, nicht lesen oder einen Zettel schreiben zu können." Die "Mobile Lesewerkstatt" kann hier helfen. "Das braucht wohl viel Zeit, aber es bringt Erfolg", freut sich Claus. Zum ersten Mal beim Familientag war das Sanitätshaus Köppchen mit einem Rollator-Parcours. "Wir haben eine Schräge, einen Gullydeckel, Teppichboden und simuliertes Kopfsteinpflaster", erklärte Stefan Krüger. "Hier kann der Rollator-Führerschein gemacht werden", so Torsten Fricke und Kollege Simon Kulej führt dynamische Fußdruckmessungen durch.

Ebenfalls zum ersten Mal war das Spielmobil der Jugendförderung dabei. "Das ist eine tolle Veranstaltung", erklärte Jens Stuhldreier. Das Spielmobil hat ebenfalls ein waches Auge auf die Inklusion. "Da wollen wir noch besser werden", betont Stuhldreier. Schließlich sollen die Angebote für alle Kinder passen.

(sue)
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