Solingen E-Mobilität: Vom Pedelec bis zum Porsche Panamera

Solingen · "Das war eine schöne Erfahrung", freute sich Annika Krieger (19), als sie aus dem Smart fortwo electric drive stieg. Zusammen mit ihrem Vater Uwe, Geschäftsbereichsleiter bei Brangs + Heinrich, war sie gerade von einer Probefahrt zurückgekehrt.

Möglich gemacht hatte sie der Arbeitgeber von Uwe Krieger: Der Verpackungsspezialist lud seine Mitarbeiter und ihre Angehörigen zu einem Tag der offenen Tür und der E-Mobilität aufs Firmengelände an der Felder Straße ein. Autohäuser aus Solingen und Umgebung stellten 19 Pkw zur Verfügung - von Wagen mit Hybridantrieb bis zum Brennstoffzellen-Fahrzeug. "Wir haben uns schon immer für Alternativen interessiert", erläuterte Jan Peter Coblenz, geschäftsführender Gesellschafter von Brangs + Heinrich.

Die Photovoltaik-Anlage auf der 2013 errichteten neuen Halle deckt an guten Tagen den Eigenbedarf; geheizt wird mit einer Erdwärmepumpe. Coblenz: "Seit April 2014 haben wir 300 Tonnen CO2 eingespart." Da sei es logisch, auch über die Flotte von 50 Firmen-Pkw, darunter 45 mit Dieselmotoren, nachzudenken. "Allerdings ist der Preis für die Elektro-Fahrzeuge immer noch hoch und die Reichweite für unsere Außendienstler oft zu gering." Auch Uwe Krieger ist häufig auf der Autobahn unterwegs, um die zahlreichen Standorte von Brangs + Heinrich zu besuchen. "Wir glauben aber, dass der Wechsel über kurz oder lang kommen wird", zeigte sich Jan Peter Coblenz optimistisch.

"Wir gehen davon aus, dass es in 12 bis 18 Monaten ganz anders aussehen wird", bestätigte Christian Eidam, Brand Manager Volvo in der Schiefer-Gruppe. Momentan liege allerdings eher der Benzinmotor im Trend. Dem Spaß am Ausprobieren der E-Fahrzeuge tat das keinen Abbruch: Sie waren fast ständig unterwegs. Besonders beliebt: die beiden Porsche-Modelle Cayenne und Panamera, die (zum Teil je nach Ausstattung) sechsstellige Summen kosten, rein elektrisch aber nur 30 oder 40 Kilometer weit kommen.

Beim Smart, den es nach Abzug der Prämie ab 17.000 Euro gibt, sind es immerhin bis zu 160 Kilometer mit einer Batterieladung. "Ich finde die Veranstaltung toll", lobte Hans-Ulrich Meuters von Mercedes-Benz. "Sie bietet uns eine Plattform und passt gut zu dem nachhaltig aufgestellten Unternehmen Brangs + Heinrich." Ab 2020 soll es den Smart nur noch mit Elektroantrieb geben. Schon heute sei die Nachfrage gut, erklärt Derik Rübenstrunk: "Seit März haben wir im Bergischen Land in allen Baureihen 60 Stück verkauft. Es ist ein ideales Fahrzeug, wenn man es als Zweitwagen nutzt."

Wer eher ein Zweirad als einen Zweitwagen sucht, war beim Tag der E-Mobilität ebenfalls gut aufgehoben: Biernath hatte verschiedene Modelle bis zum Lastesel mitgebracht. "Es läuft besser und besser", meinte Markus Kröckertskothen. "Die Kunden reichen vom Senioren-Ehepaar bis zum jungen Mountainbike-Fahrer. Wir verkaufen fast nur noch E-Bikes."

(flm)
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