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Solingen Durchstich am Dickenbusch

Solingen · Nachdem die Planungen für die Westumgehung aufgegeben worden sind, sollen weitere Untersuchungen klären, ob über andere Straßen die Innenstadt vom Durchgangsverkehr entlastet werden kann. Beispielsweise über die Weyersberger Straße, Friedrichstraße zur Kölner Straße.

Die Verkehrsbelastung der vielbefahrenen Konrad-Adenauer-Straße über eine Westumgehung der City zu entlasten, diese "irrige Hoffnung", so Ratsmitglied Dietmar Gaida (Grüne), hat mehr als zwei Millionen Euro Planungsgelder verschlungen. Von daher findet er es gut, dass nun auch die Verwaltung eingesehen hat, "die Westumgehung und die Westumgehung light zu beerdigen" (wir berichteten). Weitere Gutachten zur Entlastung der Innenstadt vom Durchgangsverkehr lehnte Gaida in der Sitzung der Bezirksvertretung Mitte im Rathaus Cronenberger Straße deshalb ab. "Das kostet wieder Geld und bringt nichts", meinte Gaida und ergänzte: "Wir müssen deshalb mit der Situation leben, gleichwohl bin ich froh, dass ein Umbau der Konrad-Adenauer-Straße stattfindet."

Der Stadtrat hatte 2007 die Westumgehung wegen der hohen Investitionskosten (über 60 Millionen Euro) und des nicht zu stemmenden Eigenanteils für die Stadt gekippt. Dennoch hielt man am Ziel fest, die City vom Durchgangsverkehr zu entlasten und gab ein Gutachten in Auftrag. Die Ingenieurgesellschaft Stolz stellte den Bezirksvertretern nun die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung vor. Danach könnte der Verkehr in der City entlastet werden, wenn ein Umbau der Kreuzung Dickenbusch/Friedrichstraße mit direkter Anbindung an die Kölner Straße realisiert würde. Über die Friedrichstraße, Weyersberger Straße, Kotter Straße, August-Dicke-Straße ginge es dann zum Kreisverkehr Mangenberger Straße und letztlich zur Viehbachtalstraße. Unter dem Strich würde dies allerdings nur eine Entlastung von 1600 Pkw am Tag auf der Konrad-Adenauer-Straße (41 000 Autos täglich) bringen. Genaueres müssten weitere Untersuchungen (15 000 Euro) ergeben, beispielsweise über eine Signalregelung auf dieser Strecke, die Ausgestaltung des Knotens Weyersberger Straße/Kotterstraße.

Fördermittel stehen bereit

Der Durchstich am Dickenbusch hin zur Kölner Straße ist zwar seit jahren geplant, allein auch hier sieht sich die Stadt nicht in der Lage, die erforderlichen Eigenmittel für den Umbau aufzubringen. "Fördermittel vom Land stehen bereit, aber wir werden sie nicht abrufen können, weil in unserem Haushalt dafür keine Mittel vorgesehen sind", räumte Sonja Häcker vom Stadtdienst Mobilität ein. Sie schlug vor, den Planungsweg jetzt zu Ende zu gehen und die weitere Detailuntersuchungen in Auftrag zu geben.

Dem stimmten CDU, SPD und FDP zu. Dagegen waren BfS und FBU – "die Friedrichstraße ist schon jetzt überlastet" – sowie die Grünen: "Wir sollten die Finger davon lassen", erklärte Dietmar Gaida, zumal die zu erwartenden Verkehrsentlastungen für die City nur äußerst gering seien. Für Axel Baumgarten (CDU) ist der Durchstich am Dickenbusch auf die Kölner Straße "der richtige Weg, um überhaupt etwas zu bewegen".

Die Aktionsgemeinschaft Nordstadt schlug derweil vor, den Schwerlastverkehr von der Konrad-Adenauer-Straße herauszunehmen und nur noch zu Belieferung der Geschäfte in der City zu erlauben. Regelmäßige Verkehrskontrollen sollten zudem stattfinden, um die Raser zu stoppen. Das seien Maßnahmen, die kein Geld kosten würden, den Anwohnern der vielbefahrenen Straße aber schon etwas helfen würden. Die gänzliche Aufgabe der Westumgehung ist der Aktionsgemeinschaft dagegen ein Dorn im Auge: "Wir sollten die für die Zukunft nicht aufgeben. Es ist viel Geld in die Planung geflossen. Das kann man jetzt nicht einfach vom Tisch wischen."

(RP)
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