Solingen Durch bessere Dämmung Kosten sparen

Solingen · An etwa zwei Dritteln aller Solinger Häuser müsste etwas getan werden, schätzt Florian Bublies von der Verbraucherzentrale. Und zwar in Sachen Wärmedämmung.

"Es gibt einen riesigen Bedarf", erklärt er. Denn in einem schlecht gedämmten Haus verpuffe viel Wärme einfach nach draußen. Seien Fenster, Türen und Dach dagegen dicht, müsse weitaus weniger geheizt werden. Verbraucherzentrale, Solinger Stadtwerke (SWS) und die Stadt-Sparkasse Solingen wollen die klingenstädtischen Hausbesitzer daher gemeinsam zum Handeln bewegen.

Zwar haben die SWS schon in der Vergangenheit Wärmebild-(Thermografie-)Aktionen durchgeführt, um energetische Schwachstellen an Häusern aufzuzeigen. "Doch sind die Bilder häufig nur in der Schublade verschwunden, ohne dass daraus Konsequenzen gezogen wurden", vermutet SWS-Sprecherin Ilka Baumgardt.

Daher will die Verbraucherzentrale den Hauseigentümern als unabhängiger Berater zur Seite stehen und ihnen anhand der Bilder vor Ort Sanierungsmaßnahmen vorschlagen, wie sie ihre Heizkosten senken und zugleich zum Klimaschutz beitragen können. Allerdings eine nicht immer billige Angelegenheit, wie Florian Bublies weiß.

Je nach Umfang der Modernisierung komme durchaus mal ein sechsstelliger Betrag zusammen. "Es ist aber auch möglich, erst einmal einzelne Maßnahmen durchzuführen — zum Beispiel neue Fenster — um die Heizkosten immerhin zu einem Teil zu senken."

"Günstige Zinsen für Kredite"

Die Stadt-Sparkasse unterstützt die Thermografie-Aktion zum einen durch die Vermittlung günstiger Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), zum anderen durch ihr eigenes Kreditprogramm "Modernisieren mit Solinger Firmen". Letzteres biete — verteilt über acht Jahre — einen Effektivzinssatz von 3,15 Prozent und solle zugleich das klingenstädtische Handwerk stärken.

"Die Zinssituation ist im Moment sehr günstig", sagt Holger Kartenberg, der bei der Sparkasse für die Baufinanzierung zuständig ist. Eine gute Gelegenheit, die passenden Handwerker zu finden, biete sich auf dem Energiesparforum der Immobilienausstellung am 31. Oktober.

125 Euro kostet eine Wärmebildaufnahme plus Energieberatung der Verbraucherzentrale für SWS-Kunden, 180 Euro für Nicht-Kunden. Aufgenommen werden die Wärmebilder vom 31. Januar bis zum 11. Februar 2011 durch ein Vertragsunternehmen der Stadtwerke.

Eine Anmeldung ist bis zum 9. Januar möglich. Interessierte erhalten das Anmeldeformular auf der Internetseite der Stadtwerke. Ansprechpartnerin ist Katrin Gransee, Telefon 295-2471. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale ist unter Telefon 202874 erreichbar. Eine Vor-Ort-Beratung der Verbraucherzentrale ist auch ohne Wärmebildaufnahme möglich und kostet 60 Euro.

(RP)
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