„Addams Family“ im Solinger Pina-Bausch-Saal Hier tanzen alle – von 18 bis 82

Solingen / Düsseldorf · Der Theater- und Musicalverein „Creative Arts Group“ hat sich für „Die Addams Family“ den Pina-Bausch-Saal als Bühne ausgesucht.

 Timo White ist Vorsitzender des Düsseldorfer Theater- und Musical-Vereins „Creative Arts Group“.

Timo White ist Vorsitzender des Düsseldorfer Theater- und Musical-Vereins „Creative Arts Group“.

Foto: CHRISTIAN BEIER

Gleich zwei Gründe gibt es, dass der Düsseldorfer Theater- und Musical-Verein „Creative Arts Group“ vom 26. bis zum 28. Oktober seine aktuelle Produktion „Die Addams Family“ in Solingen im Pina-Bausch-Saal aufführt. „Einer der Hauptdarsteller, John-Samuel Jürgens, wohnt in Solingen und spielt die Rolle des Pugsley Addams“, erzählt Timo White. Er ist der Vorsitzende des Vereins, der Produzent der musikalischen Komödie und zugleich der Dirigent. Auch unter den 40 Musikern und 60 Sängern kommen einige aus Solingen, andere aus Remscheid und dem Bergischen Land. Die meisten Mitwirkenden seien aber schon aus dem Düsseldorfer Raum.

Der zweite Grund, nach Solingen zu kommen, war technischer Natur. Man habe ein größeres Haus gesucht, berichtet White. Die vorherige Spielstätte in Ratingen sei einfach zu klein für die große Produktion. Er und sein Team hätten sich sofort ins Solinger Theater verliebt. „Aber wir waren sehr skeptisch, ob wir uns das Haus leisten können“, bekennt Timo White, der im normalen Berufsleben als Vertriebsprofi für LG arbeitet.

Doch dann sei Hans Knopper, Leiter des Kulturmanagements, dem Verein finanziell entgegengekommen. Den Schritt bereut White schon jetzt nicht. Wenn man vor der Aufführung ein technisches Problem sehe, habe das Team des Theaters schnell eine Lösung an der Hand. Und so freue man sich, eine für den Verein sicher tolle Produktion in Solingen zeigen zu können.

Auftreten werden ausschließlich Vereinsmitglieder. Der Verein selbst sei gemeinnützig, erläutert der Düsseldorfer. Man verfolge keine kommerziellen Zwecke, sondern das Ziel, gemeinsam ein gutes Ergebnis auf die Bretter zu bringen, die die Welt bedeuten. Dabei ist das jüngste Ensemble-Mitglied 18 Jahre alt, das älteste 82. Im Schnitt sei die Truppe etwa 38 Jahre alt. Geprobt wird noch in Düsseldorf-Nord. Donnerstags und freitags etwa zwei Stunden, samstags müssten das Orchester und die Sänger abwechselnd bis zu acht Stunden ran. Alle machen das aber mit viel Freude.

Nachdem man vor zwei Jahren „Dracula“ als Thema hatte, sei diesmal die Wahl auf die „Addams Family“ gefallen – weil man den Mitgliedern mehr Raum für das Schauspielern geben wolle. Dazu sei mit Susan Borofsky eine Amerikanerin die Chefin auf dem Regiestuhl. Sie habe bereits Erfahrung am Broadway gesammelt und unterstütze die Vereinsidee gerne und mit viel Leidenschaft.

Timo White selbst wird das Orchester dirigieren. Über den Umweg eines Kirchenchores, in dem er eigentlich nur das Klavier spielen sollte, sei er zum Dirigieren gekommen, habe sich später die wichtigsten Kniffe von Profis beibringen lassen.

Insgesamt sieht sich die „Creative Arts Group“ in der Tradition der Theatervereine. Nur mache man eben alles etwas größer. Bereits 2020, wahrscheinlich im Juni, wird die Truppe erneut in den Pina-Bausch-Saal kommen. Es drehe sich wieder um Musik, mehr wolle man noch nicht verraten. Als nächsten Schritt werde er Kontakt zur Musikschule der Stadt aufnehmen. Dieser wolle man die Mitglieder nicht abwerben. Da setzt die „Creative Arts Group“ auf Kooperation.

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