Absage in Solingen Ohligser Dürpelfest fällt dieses Jahr aus
Ohligs · Das Hin und Her der vergangenen Tage hat ein Ende. Das Dürpelfest in Ohligs ist für dieses Jahr abgesagt – bereits zum dritten Mal in vier Jahren. Grund ist diesmal die Baustelle in der City. 2024 soll aber wieder durchgestartet werden.
Jetzt ist es amtlich. Das traditionsreiche Dürpelfest in der Ohligser Innenstadt kann in diesem Jahr nicht stattfinden. Das haben die Stadt Solingen und das Organisationsteam der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft (OWG) am Dienstagnachmittag in einer gemeinsamen Erklärung bekannt gegeben. Damit fällt das Fest, das normalerweise bis zu 100.000 Besucher nach Ohligs lockt, nach den coronabedingten Absagen der Jahre 2020 und 2021 bereits das dritte Mal innerhalb der zurückliegenden vier Jahre aus.
Dabei ist es diesmal allerdings kein Virus, das die Veranstalter dazu zwingt, auf die Durchführung des Festes zu verzichten. Vielmehr musste die Absage nun erfolgen, weil der angestammte Festbereich in der Fußgängerzone auf der Düsseldorfer Straße wegen der dortigen Umgestaltung seit einigen Wochen einer Großbaustelle gleicht und es in den zurückliegenden Tagen nicht mehr gelungen ist, eine Ausweichfläche für das Dürpelfest ausfindig zu machen.
Entsprechend enttäuscht fielen am Dienstag die Reaktionen der Veranstalter auf die Absage aus. „Vor dem Hintergrund der Großbaustelle in der Ohligser Fußgängerzone ist es aus Sicherheitsgründen nicht möglich, das Fest dort durchzuführen. Deshalb sagen wir für dieses Jahr schweren Herzens ab“, hieß es vonseiten des Organisationsteams bei der OWG, das sich – wie auch die Stadt Solingen – bis zuletzt darum bemüht hatte, einen Ausweg aus der Lage zu finden.
So hatte die OWG zunächst eine Verlegung des Dürpelfestes auf den ab April wieder nutzbaren Marktplatz sowie die dortige Umgebung präferiert. Doch das erwies sich schließlich als nicht umsetzbar. Zwar wäre der Marktplatz, der augenblicklich ebenfalls noch von der Stadt umgebaut wird, rechtzeitig zum Dürpelfest wieder nutzbar gewesen. Aber auf den Seitenstraßen sprachen Sicherheitsbedenken der Behörden gegen eine notwendige Sperrung, weswegen diese Option am Ende aufgegeben werden musste.
Dass die Düsseldorfer Straße im Zuge der Innenstadt-Umgestaltung umgebaut werde und als Veranstaltungsraum nicht zur Verfügung stehe, sei seit vielen Monaten bekannt gewesen, hieß es am Dienstag in der gemeinsamen Erklärung von Stadt und OWG. Deshalb habe das Veranstalter-Team auch schon ab Oktober in Kontakt mit Verwaltung, Sicherheitskräften, Schaustellern und Vereinen gestanden. Die Idee sei zunächst gewesen, das Fest auf einer kleineren Fläche stattfinden zu lassen. Allerdings sei bei der weiteren Ausarbeitung der Planungen deutlich geworden, dass diese Lösung auf dem Markt sowie auf den dortigen Nebenstraßen „wegen der zu erwartenden Besucherströme nicht zu verantworten“ sei, so Stadt und OWG.
Als sozusagen letzten Ausweg hatte die Stadtverwaltung zuletzt die Obere Hildener Straße als Veranstaltungsort ins Gespräch gebracht. Aber auch das erwies sich ziemlich schnell als kaum praktikabel. So hatte die OWG bereits in der vergangenen Woche darauf hingewiesen, dass an der Oberen Hildener Straße Wasser- sowie Stromanschlüsse fehlten – und darum wegen des damit verbundenen Mehraufwandes eher ablehnend auf den Vorschlag reagiert.
Darüber hinaus waren zudem Stimmen laut geworden, die das schmucklose Ambiente an der Straße kritisierten. Eine Einschätzung, die die OWG teilte. Die Obere Hildener Straße werde einfach nicht dem Charakter des Dürpelfestes gerecht, war vonseiten der Veranstalter zu hören, die sich demzufolge nun dazu entschlossen, den diesjährigen Dürpel abzusagen. Dies sei, so die OWG, die logische, aber traurige Konsequenz. Im nächsten Jahr wolle man jedoch wieder mit aller Kraft durchstarten.
Darauf hofft auch die Stadtverwaltung. „Wir haben uns intensiv ausgetauscht, alternative Ideen besprochen und geprüft, auch mit Polizei und Feuerwehr. Im Ergebnis hat kein Lösungsansatz überzeugt. Die Entscheidung der Veranstalter können wir deshalb gut verstehen“, zog Ordnungsdezernent Jan Welzel am Dienstagnachmittag zunächst ein ernüchterndes Fazit, um sodann optimistisch in die Zukunft zu blicken und den Veranstaltern für das kommende Jahr die „volle Unterstützung der Stadt im Rahmen ihrer Möglichkeiten“ zuzusichern. Jan Welzel: „Wir alle freuen uns auf das Dürpelfest 2024. Und dann in einer schönen und neu gestalteten Fußgängerzone.“