Ansteckende Krankheit Drei Kinder an Tuberkulose erkrankt – Stadt testet Mitschüler

Solingen · Betroffen sind die Kita eines freien Trägers, die Grundschule Scheidter Straße und das Mildred-Scheel-Berufskolleg.

 Ein Fall wurde am Mildred-Scheel-Berufskolleg bekannt.

Ein Fall wurde am Mildred-Scheel-Berufskolleg bekannt.

Foto: Christian Beier

Es ist eine große Aufregung, auf die alle Betroffenen in der Vorweihnachtszeit sicherlich liebend gern verzichtet hätten. Wie die Stadtverwaltung am Dienstag bekanntgegeben hat, sind in den zurückliegenden Wochen in Solingen mehrere neue Fälle von Lungentuberkulose aufgetaucht. Betroffen von dieser besonders ansteckenden Variante der Krankheit sind demnach drei Kinder einer Familie, die sich nun in ärztlicher Behandlung befinden.

Wobei es damit nicht getan ist. Um eine weitere Ausbreitung der Tuberkulose zu verhindern, ist es notwendig, möglichst sämtliche Kontaktpersonen der erkrankten Kinder zu informieren und gegebenenfalls auf die TBC-Erreger zu testen. So hat der Stadtdienst Gesundheit inzwischen damit begonnen, die entsprechenden Untersuchungen durchzuführen.

Insgesamt gilt es, fast 200 Kinder sowie Jugendliche beziehungsweise deren Betreuer und Lehrer zu testen, die mit den drei Erkrankten zusammen gewesen sein könnten. Bei den betroffenen Einrichtungen handelt es sich um die Kindertagesstätte eines freien Trägers mit rund 60 Kindern, um die Grundschule Scheidter Straße, in der sich etwa 50 Mädchen und Jungen angesteckt haben könnten, sowie um das Mildred-Scheel-Berufskolleg, an dem 80 Jugendliche Kontakt zu einem der Betroffenen hatten.

„Da Kinder nach Alter unterschiedliche Risiken haben, nach einer Ansteckung zu erkranken, sind die Maßnahmen in den betroffenen Einrichtungen verschieden. Im ersten Schritt wurden und werden daher alle Erziehungsberechtigten und Fachkräfte über den Fall und das konkrete weitere ­Vorgehen informiert“, hieß es in diesem ­Zusammenhang aus dem Rathaus.

Gleichzeitig bemühten sich die zuständigen Stellen der Stadt, keine Panik aufkommen zu lassen.„Die Tuberkulose ist eine ernstzunehmende Erkrankung, aber mit Medikamenten im Allgemeinen gut behandelbar“, sagte beispielsweise die Leiterin des Stadtdienstes Gesundheit, Dr. Annette Heibges. Zwar könne bei Kindern unter 15 Jahren eine prophylaktische Behandlung mit Antibiotika notwendig werden. Indes bedeute selbst ein positives Testergebnis nicht, dass die Erkrankung bereits ausgebrochen sei. Angesteckte Personen seien noch nicht ansteckend, weil die Bakterien oftmals Monate oder gar Jahre bräuchten, ehe es zu einer Erkrankung komme, teilte die Stadt mit.

Darüber hinaus wurde bekannt, dass in den besagten Schulen und der Kita erste Tests begonnen haben. Zudem geht die Suche nach anderen Kontaktpersonen weiter.

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