Digitalisierung in Solingen Neue Software startet erst im Juli

Solingen · Eigentlich sollte das neue Software-Programm im Jobcenter dafür sorgen, dass dort schneller gearbeitet werden kann und die Wege kürzer werden. Doch der Weg bis zum Einsatz der neuen Software ist nicht so kurz, wie sich das Jobcenter und die Stadt Solingen vorgestellt haben.

Digitalisierung in Solingen: Neue Software startet erst im Juli
Foto: Guido Radtke

Ursprünglich war der erste Januar als Starttermin für die PROSOZ-Software geplant. Doch daraus wurde nichts. Neuer geplanter Startermin ist jetzt der 1. Juli 2020.

Die PROSOZ-Software soll die Verwaltung und das Auszahlen sozialer Hilfen vereinfachen. Außerdem soll in Zukunft auch die Grundsicherung mithilfe der Software verwaltet werden. Um das zu erreichen, suchten Stadt und Jobcenter schon Ende 2017 eine neue Software, die das alte Verfahren AKDN-sozial ablösen sollte, sagt Dirk Wagner, Digitalisierungsbeauftragter der Stadt Solingen.

„Es war ein umfangreicher Auswahlprozess“, sagt Wagner. Seine Kollegen seien durchs ganze Land gefahren, haben mit anderen Kommunen gesprochen, sich verschiedene Systeme angeschaut, sagt Wagner. Am Ende haben sie sich für PROSOZ entschieden. Das Unternehmen aus Herten im Ruhrgebiet bietet Software-Programme für Kommunen in ganz Deutschland an.

„PROSOZ ist eine deutliche Verbesserung“, sagt Kristin Degener, stellvertretende Leiterin des Jobcenters. Vor allem helfe es dabei, anhand verschiedener Kriterien zu bestimmen, auf welche Leistungen ein Sozialhilfeempfänger Anspruch habe, sagt sie.

„Eigentlich haben wir geplant, Anfang 2020 starten zu können“, sagt Wagner. Doch bei der Einrichtung seien ein paar Unbekannte dabei gewesen, sagt er. Dabei geht es hauptsächlich um Übertragung der Daten vom alten in das neue System. „Wir dachten erst, das könnten wir maschinell machen“, sagt Wagner. Doch das gehe oft nicht. Das hat zur Folge, dass die Mitarbeiter einen Großteil der Daten händisch übertragen müssen. Nach Informationen unserer Redaktion geschieht das parallel zur eigentlichen Arbeit. Das kostet Zeit.

Wagner bestätigt das. „Für eine gewisse Zeit haben die Mitarbeiter des Jobcenters Mehrarbeit“, sagt er. Deswegen versucht das Jobcenter jetzt, zusätzliches Personal zu gewinnen, um die Mitarbeiter zu entlasten und möglichst schnell an einer Lösung zu arbeiten. „Wir haben die Möglichkeit, zusätzlich Personal einzustellen“, sagt Kristin Degener.

Problematisch sieht Wagner die Verzögerung beim Aufbau der PROSOZ-Software indes nicht. „Das liegt in der Natur eines solchen Projektes“, sagt er, „das ist ein ganz normaler Vorgang.“

„Wenn alles glatt läuft und die Übertragung einwandfrei funktioniert, dann halt ich den Starttermin am 1.Juli für realistisch“, sagt Katrin Degener.

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