Solingen Diesel-Krise auch auf Autoschau Thema

Solingen · Die 48. Auflage der Messe lockte am Wochenende tausende Besucher ins Theater und Konzerthaus. Die frönten ihrer Leidenschaft für Autos, informierten sich über Sicherheitsfragen - oder unterzeichneten Kaufverträge.

 Autoschau-Besucher Udo Hermann nutzte im Theater und Konzerthaus die Gelegenheit, in einen Dodge Challenger SRT einzusteigen.

Autoschau-Besucher Udo Hermann nutzte im Theater und Konzerthaus die Gelegenheit, in einen Dodge Challenger SRT einzusteigen.

Foto: Stephan Köhlen

Als draußen die Abenddämmerung einsetzte, und der Verkehr auf den Straßen allmählich nachließ, schwangen sich drinnen immer noch viele Kunden auf den Fahrersitz und umfassten das Lenkrad: Die 48. Autoschau machte am Samstagabend gewissermaßen "Überstunden". Hatte beim Ereignis sonst die Tore gegen 18 Uhr geschlossen, konnten Autoliebhaber und Kunden auf der Suche nach einem neuen Gefährt diesmal noch bis 22 Uhr im Theater und Konzerthaus die neuen und bewährten Modelle in Augenschein nehmen. Das bunte Licht von hunderten Scheinwerfern verwandelte das Foyer in eine Lounge. "Eine schöne Veranstaltung", lobte Sören Willms. Der gebürtige Solinger mit Wohnsitz in Hilden war mit konkreter Kaufabsicht zur Konrad-Adenauer-Straße gekommen und sah sich am späten Nachmittag auf den unterschiedlichen Ebenen des Hauses um: "Speziell für einen neuen Hyundai interessiere ich mich", verriet er. Auch in der Vergangenheit sei er bei der beliebten Automesse bereits fündig geworden.

 Das bunte Licht von hunderten Scheinwerfern verwandelte das Foyer in eine Lounge.

Das bunte Licht von hunderten Scheinwerfern verwandelte das Foyer in eine Lounge.

Foto: Köhlen Stephan

Sein derzeitiges Dieselfahrzeug werde er dem Händler zurückgeben, sagte Willms. Logisch, dass das große Thema der jüngeren Vergangenheit auch an der Autoschau nicht vorbeiging: "Ich fahre einen Mercedes Diesel und wollte mal hören, was sich in der nächsten Zeit tut, ob ich den abgeben oder behalten sollte", erzählte Besucher Udo Herrmann, der alle Facetten der Veranstaltung erlebte - er nahm interessehalber Platz in verschiedenen neuen Modellen, wie zum Beispiel dem Grandland X von Opel. "Die Zeit vergeht hier sehr schnell", befand er beim Blick auf das abermals riesige Angebot: 153 Fahrzeuge konnten die Autofreunde in Foyer, Pina-Bausch-Saal und den Konzertsälen bewundern, 15 Markenhändler waren mit 25 Fabrikaten zu Gast.

 Insgesamt 153 Fahrzeuge konnten die Autofreunde im Theater und Konzerthaus in Augenschein nehmen.

Insgesamt 153 Fahrzeuge konnten die Autofreunde im Theater und Konzerthaus in Augenschein nehmen.

Foto: Köhlen Stephan

Udo Herrmann befasste sich bei seinem Besuch auch mit dem Thema Elektromobilität: "Ich denke auch an ein Elektroauto für die Zukunft", sagte der Solinger, "mein Vermieter hat in der Garage auch bereits Vorkehrungen für eine Steckdose getroffen." Interessant sei für ihn auch der Abstecher zum Infostand vom Polizei und Verkehrswacht gewesen, betonte Herrmann: Die klärten über Unfallgefahren auf und verlosten Gutscheine für ein Pkw-Fahrsicherheitstraining. Unter dem Motto "Mach die Biege, aber sicher!" standen dabei gegenüber dem alten Theaterrestaurant Abbiege-Unfälle mit Fußgängern im Mittelpunkt und wie die Risiken, etwa durch wirkungsvolle Schutzkleidung, neue technische Ausstattung - oder schlicht ein hohes Maß an Aufmerksamkeit - minimiert werden können.

Gegen 18.30 Uhr schallten Fanfaren durch die Räume des Theaters - die Bühne des Konzertsaals gehörte angehenden Kfz-Mechatronikern: Umrahmt vom Beifall der Gäste, die sich zwischen den ausgestellten Gefährten versammelt hatten, übergab Kfz-Innungsobermeister Matthias Ehlers mehreren jungen Männern und einer Frau die Gesellenbriefe. Und Kreishandwerksmeister Arnd Krüger rief ihnen im Hinblick auf den Fachkräftemangel zu: "Wir brauchen Sie dringend!"

In den späteren Stunden zog ein halbes Dutzend Comedians die Aufmerksamkeit der Gäste des Kulturtempels auf sich. Doch bei aller Unterhaltung: "Das Auto steht im Vordergrund", betonte André Schiefer, Geschäftsführer des gleichnamigen Ford-Händlers. Schon mit der Öffnung des Theater und Konzerthauses am Samstagmorgen hätten kaufinteressierte Kunden das Gespräch gesucht. Der Trend gehe zum kleinen, kompakten SUV mit hohen Sitzen und effizienten Motoren, erklärte Schiefer, der unter anderem den neuen Ecosport mit Ecoboost-Antrieb präsentierte. Auch wenn es bereits auf der Messe Kaufabschlüsse gab, präge eher das Knüpfen von Kontakten die Autoschau: "Das interessante Gespräch steht im Vordergrund und in den nächsten Monaten kommen die Kunden dann zu uns ins Haus", sagt Schiefer, "schließlich geht es um eine Investitionsentscheidung, die reiflich überlegt sein will."

(ied)
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