Solingen "Diese SPD-Anträge machen Kultur kaputt"

Solingen · Sigurd Bickenbach (FDP) spricht von "idiotischen Ideen", Hans-Werner Gabriel (CDU) gar von einem "heimtückischen Antrag", den die SPD zur Haushaltsberatung zur gestrigen Sitzung des Kulturausschusses eingebracht hatte.

Und die SPD? Sie selbst sprach davon, dass es eine "absolute Panne" sei, dass die Sparvorschläge gestern schon auf den Tisch flatterten. SPD-Sprecherin Dorothee Daun zeigte sich entsprechend "überrascht", dass die Sparvorschläge auf dem Tisch lagen. Klar ist aber, dass die SPD sie zuvor schriftlich formuliert hatte.

Die Sparpläne der Genossen sollen das Theater und Konzertprogramm treffen, 25 000 Euro ab 2013, danach die doppelte Summe, das Klingenmuseum, das seinen Personalbestand überprüfen soll und nächstes Jahr 30 000 Euro und danach 65 000 Euro einsparen soll, sowie Zentralstelle für den deutschsprachigen Chorgesang in der Welt: Die müsste komplett schließen, folgt man den Vorschlägen. Entsprechend groß war die Empörung im Kulturausschuss, am Ende wurden die Anträge nicht zur Abstimmung gestellt, die SPD-Vertreter wollen noch nachdenken.

Wenn Kulturbürodirektor Hans Knopper am Spielplan weiter kürzen muss, kann er die ohnehin abgespeckten Abo-Reihen nicht aufrechterhalten. Der Kulturetat, so rief er in Erinnerung, mache nur drei Prozent des Gesamthaushaltes aus. Muss das Klingenmuseum weiter sparen, können keinerlei wechselnde Ausstellungen mehr angeboten werden, die jedoch dringend nötig sind, um Besucher anzuziehen. An schlimmsten träfen die Sparpläne die Zentralstelle, die der Musikschule angegliedert ist. Das wäre die erste Kündigung, die wir aufgrund eines Vorschlages aus der Politik vornehmen müssten, sagt Oberbürgermeister Norbert Feith. "Die Anträge der SPD machen die Kultur kaputt", sagt Musikschulleiter Ulrich Eick-Kerssenbrock.

(RP/rl)
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