Solingen Die ZDS baut weiter an der Zukunft

Solingen · Zum Techniker-Tag hat die Zentralfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft in Gräfrath eingeladen. Dort wird ein weiteres Wohnheim geplant, ab Sommer wird auch ein Duales Studium in der Süßwarenausbildung angeboten.

Berufsinternat 2 steht auf dem Schild, das die Zentalfachschule der Deutschen Süßwarenwirtschaft (ZDS) vor der ehemaligen Gräfrather Jugendherberge angebracht hat. Die ZDS hatte die Immobilien am Flockertsholz samt dazugehörigem 15.000 Quadratmeter großen Grundstück vergangenes Jahr vom Deutschen Jugendherbergswerk Rheinland gekauft, nachdem man sich zuvor zunächst über einen zwei Jahre laufenden Mietvertrag geeinigt hatte. Denn Auszubildende der Süßwarenschulen, die zuvor in einem Teil des Eugen-Maurer-Hauses untergebracht waren, brauchten ein neues Dach über den Kopf.

Mit dem Zukauf der Jugendherberge ist das "Betten"-Problem der ZDS langfristig indes nicht gelöst. "Die Berufsinternate 1 und 2 brauchen wir für die Erstausbildung", sagt ZDS-Geschäftsführer Andreas Bertram, "für den Bereich der beruflichen Weiterbildung müssen wir aber jetzt eine Perspektive entwickeln".

Die Planungen für einen weiteren Neubau auf dem Gelände der Süßwarenfachschule laufen deshalb bereits. "Ein Gebäude mit Platz für 130 bis 140 Betten soll errichtet werden", kündigt Bertram an, und zwar auf dem heutigen Parkplatz eingangs der De-Leuw-Straße. "Die Investition dient der Bestandssicherheit der ZDS", sagt Andreas Bertram. Er geht davon aus, dass Ende dieses oder aber Anfang nächstes Jahres mit dem Bauprojekt begonnen werden kann: "Durch den Zukauf der Jugendherberge ist der Zeitdruck jetzt aber nicht mehr so groß." Weniger das Neubauprojekt, vielmehr die Techniker-Ausbildung stand gestern aber im Mittelpunkt der Gräfrather Fachakademie. Die hatte zum Techniker-Tag eingeladen. 38 angehende Lebensmitteltechniker, darunter neun Frauen, hatten zuvor sechs Wochen in einem Unternehmen Themen bearbeitet, die im Rahmen des Techniker-Tags nun präsentiert werden. "Es sind Themen, die den Firmen unter den Nägeln brennen und die von den angehenden Technikern untersucht werden sollen", erklärt ZDS-Schulleiterin Dr. Kerstin Freund. "Der Techniker-Tag ist ein Highlight der zweijährigen Ausbildung", ergänzt die stellvertretende Schulleiterin Dr. Carola Suwelack.

Die Präsentation der Lebensmitteltechniker, die in diesem Sommer ihre zweijährige Weiterbildung abschließen, verfolgten gestern und heute viele Süßwaren-Auszubildende der ZDS. "Damit sie sehen, was man nach der Ausbildung beruflich alles noch machen kann", sagt Kerstin Freund.

Die angehenden Techniker kommen aus ganz Deutschland nach Gräfrath und haben sich in Wohnungen im Stadtteil eingemietet - und sind nicht in den beiden Berufsinternaten untergebracht. "Die Techniker haben alle einen abgeschlossenen Beruf, sei es als Koch, Konditor oder Bäcker", sagen Freund und Suwelack.

So wie Sven Toppmöller (Konditor), Felix Vogt (Koch und Fachkraft Lebensmitteltechnik) und Stefanie Walter (Köchin). Sie kommen aus Lüdinghausen, Borgloh beziehungsweise Wuppertal und haben im Team eine Projektarbeit - "Validierung eines Etagenpasteurs" - sechs Wochen lang in der Remscheider Lebensmittelfirma Steinhaus bearbeitet. "Alle Sollwerte werden eingehalten", sagt das Trio zum Ergebnis der Projektarbeit, das sie gestern Nachmittag im Großen Hörsaal präsentierten.

Über den erlernten Beruf hinaus mit der Techniker-Weiterbildung neue Ziele setzen, für die drei angehenden Lebensmitteltechniker ist dies wichtig. "Im mittleren Management, beispielsweise als Schicht- oder Teamleiter sowie unter anderem in der Produktentwicklung, finden die Absolventen der Techniker-Ausbildung einen Arbeitsplatz", sagt ZDS-Schulleiterin Kerstin Freund.

(uwv)
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