Solingen Die Welt auf Schienen

Solingen · Seit sieben Jahren ist Manfred Höver bei den Eisenbahnfreunden. "Es ist vor allem die Technik, die mich so fasziniert", sagt der 71-Jährige. Der Verein will auch Jung und Alt für Modelbahnen begeistern.

Insgesamt drei Modellbahnanlagen füllen die Räume fast vollständig aus. Die größte unter ihnen ist die H0-Anlage, ihre Strecke beträgt rund 180 Meter. Zweimal wöchentlich treffen sich Manfred Höver und seine Vereinskollegen von den Eisenbahnfreunden Solingen, um an den Anlagen zu arbeiten und mit ihren Modelleisenbahnen zu fahren.

Bei den Arbeiten an der Anlage gibt es die verschiedensten Aufgaben. Die meisten Häuschen rund um die Schienen werden von den Vereinsmitgliedern selbst gebastelt, ohne fertige Bausätze. Manfred Höver hingegen ist für die Gleisbauarbeiten zuständig: "Ich könnte niemals Landschaften bauen, da habe ich kein Auge für. Ich bin eher der Techniker."

Mit Beginn seiner Rente vor sieben Jahren kam der 71-Jährige zum Verein der Eisenbahnfreunde. Doch die Eisenbahn als Hobby faszinierte ihn schon viel früher: 1976 hat Höver mitgeholfen, die Züge der Bergischen Museumsbahn wieder in Betrieb zu nehmen, dadurch wurde bei dem ehemaligen Mechaniker das Interesse an den Maschinen geweckt: "Es ist vor allem die Technik, die mich so fasziniert."

Um das Interesse für Modelleisenbahnen auch außerhalb des Vereins zu wecken und zu fördern, laden die Eisenbahnfreunde jährlich zu ihrem Sommerfest ein. So auch am vergangenen Samstag. Dabei tummelten sich zahlreiche Besucher in den engen Räumen und bestaunten die Modellbahnanlagen. "Im letzten Jahr hatten wir um die 500 Besucher", sagt Höver.

Seit acht Jahren hat der Verein seinen Sitz an der Aufderhöher Straße — und ebenso lange bauen und basteln die Mitglieder an den detailreichen Modellbahnen. Die Landschaften sind liebevoll ausgestaltet, mit kleinen Städtchen, Wiesen und Feldern. Teile der Bahnen sind der Heimatstadt Solingen nachempfunden.

So gibt es beispielsweise einen originalgetreuen Nachbau von Schloss Burg: "Die Burg hat eines unserer Mitglieder selbst entworfen und in vielen Stunden zusammengebastelt", erzählt Höver. Derzeit wird vor allem viel an der Elektrik der Bahn gearbeitet. "Das sind alles Feinarbeiten, die man nur nicht sehen kann."

Fertig sind die Bahnen daher noch lange nicht: "Es gibt immer etwas zu tun, das ist wie mit einem Garten", erklärt der 71-Jährige und fügt hinzu: "Ansonsten wäre es ja auch langweilig."

(fxh)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort