70. Internationale Bergische Kunstausstellung Die Malerei setzt ein Ausrufezeichen

Solingen · Mit der Verleihung des Kunstpreises 2016 an David Czupryn wurde gestern im Kunstmuseum die 70. Bergische eröffnet.

Die Internationale Bergische Kunstausstellung feiert ihren 70. Geburtstag. Die erste Auflage fand 1947 in den Räumen der damaligen Berufsakademie in Ohligs an der Ahrstraße statt. Dass die Solinger Künstler, die die Ausstellung organisierten, diese in Ohligs zeigten, hatte seinen Grund in den Zerstörungen der Innenstadt durch den Krieg. "Nur in Ohligs fand sich ein geeignetes Gebäude", erzählt Gisela Elbracht-Iglhaut. Seit vielen Jahren ist sie im Kunstmuseum zuständig für die Bergische. "Die Kunstausstellung soll hinfort jährlich einen umfassenden Querschnitt durch das lebendige Schaffen der bildenden Künstler des Bergischen Landes geben", erklärte damals aus Anlass der Eröffnung Stadtdirektor Dr. Hans Klüber. Und diesen Anspruch wird die Bergische auch in ihrer 70. Auflage gerecht - auch wenn sie heute den Zusatz International trägt. "Aber schon bei der ersten Ausstellung haben die Solinger Künstler über den Tellerrand hinausgeschaut", weist Elbracht-Iglhaut auf einen berühmten Teilnehmer 1947 hin: Conrad Felixmüller. "Sogar Otto Dix hat in den 50er Jahren zweimal an der Bergischen teilgenommen", so Elbracht-Iglhaut.

Seit 20 Jahren findet die Bergische Kunstausstellung im Kunstmuseum statt. "In diesen Jahren haben wir über 200 Künstler vorgestellt - von denen gut 30 Prozent einen Migrationshintergrund hatten", erzählt die stellvertretende Museumsleiterin. Und trotzdem hätten alle Künstler einen Bezug zum Bergischen Land gehabt, wie Elbracht-Iglhaut betont - durch die Kunstakademie Düsseldorf, an der das Gros der vorgestellten Künstler studiert hat. Denn die Bergische Region wird für die Ausstellung geografisch bis hin zur Landeshauptstadt und der renommierten Ausbildungsstätte erweitert.

Doch nicht nur das Konzept der Ausstellung wurde konsequent weitergeführt, sondern auch der Anspruch an die beteiligten Künstler. "Es gab in den vielen Jahren immer mal wieder Streit unter den Künstlern bezüglich der Ausrichtung der Bergischen, doch eins hat sich immer durchgesetzt: die Qualität der Arbeiten", erzählt Elbracht-Iglhaut. Und auch heute gilt im Kunstmuseum das Motto: "Wir zeigen Klasse statt Masse". 13 Positionen von 15 Künstlern hat die Jury, die in wechselnden Besetzungen in jedem Jahr unter den Bewerbungen die Künstler auswählt, in die Jubiläumsausgabe der Schau aufgenommen. Apropos Jubiläum: Aus Anlass des Geburtstages hat die National-Bank AG das ausgelobte Preisgeld der Bergischen von 3500 auf 5000 Euro erhöht. Und die Stadt-Sparkasse Solingen lobt auch in diesem Jahr wieder den mit 1500 Euro dotierten Publikumspreis aus.

(RP)
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