Solingen Die Felder sind in einem guten Zustand

Solingen · Für Solinger Landwirte könnte der milde Winter ernsthafte Konsequenzen haben. Weil es kaum gefroren hat, wächst bei vielen Experten die Angst vor einer Schädlingsplage im kommenden Sommer. Bislang sei die Situation auf den Feldern aber gut.

"Sowohl die Gras- als auch die Getreidebestände sehen sehr positiv aus", sagt der Solinger Ortslandwirt Karl-Otto Dickhoven. "Grundsätzlich war die Wettersituation der vergangenen Wochen für die Landwirtschaft günstig", fügt Dickhoven an.

Weil es nur selten gefroren hat, ginge es den Gräser- und Getreidebeständen besser als nach dem vergangenen Winter. Damals seien viele Pflanzenbestände von wochenlangem Kahlfrost erheblich beschädigt worden, berichtet Dickhoven. Vielerorts musste nachgesät werden. Für die Landwirte bedeutete das zusätzliche Kosten. In diesem Jahr geht es den Pflanzen besser.

Auch Dickhoven hält die Gefahr einer Schädlingsplage im Sommer für realistisch, für gesicherte Prognosen sei es aber noch zu früh. In diesem Zusammenhang verweist der Ortslandwirt auf mögliche Wetterumschwünge. "Es könnte durchaus sein, dass es im März noch einmal für zwei Wochen kalt wird." Sollte es noch einmal zwei Wochen am Stück frieren, würde diese Zeitspanne auch reichen, um viele der Schädlinge, zu denen Insekten und Feldmäuse gehören, abzutöten.

Momentan ist der Landwirt damit beschäftigt, Dünger aufzutragen. "Das ist wichtig, damit die Pflanzen genug Nährstoffe kriegen", erklärt Dickhoven. "Wenn die Pflanzen jetzt hungern, hätte das negative Konsequenzen auf die Ernte." Gedüngt wird seit Anfang Februar mit Gülle statt mit Mist. Während die Nährstoffe aus der Gülle direkt zu den Pflanzen vordringen, braucht Mist Zeit, um sich zu zersetzen.

Das frühe Düngen habe auf den Feldern bereits zu positiven Effekten geführt, bestätigt Dickhoven. "Durch das zügige Befahren der Felder mit Gülle sind erste Erfolge schon sichtbar, manche Pflänzchen nehmen schon Farbe an", sagt der Landwirt. Für Dickhoven ist das ein Indikator dafür, dass die Felder in Solingen in einem guten Zustand sind. "Optimal wäre es, wenn es jetzt noch regnen würde", entgegnet Dickhoven. "So könnte der Boden weitere Reserven aufbauen."

(sef)
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