Solingen Die Burger-Initiative

Solingen · Markus Mattern will am Samstag 11.111 Burger bestellen und damit den Rekord aus Berlin knacken. Einen tieferen Sinn hat die Aktion kaum -­ die Teilnehmer sollen vor allem Spaß haben.

Weizenbrötchen, Rindsfrikadelle, Salzgurken, natürlich Schmelzkäse, 120 Gramm, 300 Kalorien ­ für die einen der Untergang jedweder Esskultur, für die anderen schlicht ein saftiger Cheeseburger. Für Markus Mattern an diesem Samstag Gegenstand einer Wette.

11.111 Burger für je einen Euro will der Solinger in der Walder McDonald‘s-Filiale bestellen und so den Rekord aus Berlin knacken: Exakt 10.354 Burger wurden dort im März 2008 gebraten. Das schafft der 25-Jährige natürlich nicht allein. Deswegen rief er in der Online-Community "meinVZ” zur Teilnahme auf.

Bis gestern Mittag hatten sich dort 2 435 Menschen angemeldet. "Ganz schön krass”, kommentiert er diese Zahl im Internet. Wie viele am Samstag um 15 Uhr wirklich kommen, weiß Mattern nicht. "Leider überschneidet es sich mit der Bundesliga und dem Dürpelfest”, sagt er, eine kurzfristige Verlegung nach Ohligs sei nicht möglich gewesen. Die Schnapszahl solle aber erreicht werden.

Zur Auswahl stehen Cheeseburger, Hamburger und Chickenburger. Dabei geht es keinesfalls um Kritik an amerikanischer Lebensweise oder Aufmerksamkeit für hungernde Menschen. Und nur entfernt spielen die Möglichkeiten des "Web 2.0” eine Rolle. "Es ist wirklich eine Jux-Aktion”, gibt Mattern zu.

Ziel sei, die Mitarbeiter der Fastfood-Kette schwitzen zu sehen, wenn sie einen Burger nach dem anderen über die Theke reichen. Einerseits. Andererseits findet sich dann doch noch ein tieferer Sinn dieser Burger-Initiative: "Ich will zeigen, dass Solinger Jugendliche den Berlinern das Wasser reichen können.” Sie sollten dennoch vor allem Spaß an der Bestellung haben ­- gemeinsam.

Dafür opferte Mattern, eigentlich Fachberater für Autozubehör, gemeinsam mit seiner Frau seit Februar eine Menge Freizeit. So mussten Polizei und Ordnungsamt benachrichtigt und eine Genehmigung für das Megaphon eingeholt werden. T-Shirts für das Team ("11.111 Burger ­- Zum hier essen”) wurden gedruckt und Wertmarken gekauft.

Das hat technische Gründe. "Es soll sich um eine einzige große Bestellung handeln”, sagt Mattern. Deswegen sammelt er am Samstag zuerst die Münzen aller Teilnehmer gegen Marken ein und "knallt das Geld dann auf die Theke”. Anschließend werden die Burger verteilt. "Der harte Kern der Solinger Spaßgesellschaft” werde sicher erscheinen, glaubt Mattern. Allerdings rechnet er nicht damit, die Vorratskammern leer kaufen zu können.

"Sollte dieser Fall eintreten, wäre die Freude wahrscheinlich noch größer, das ist ja eigentlich der Sinn”, sagt er. Bloß erscheine die "meinVZ”-Gruppe öffentlich ­ und ist damit auch für McDonald‘s-Mitarbeiter zugänglich. "Es war daher unmöglich, die betroffene Filiale geheimzuhalten.”

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