Solingen Die bergische Klammer

Solingen · Die Bergische Entwicklungsagentur GmbH ist zeitlich befristet zunächst bis 2014 angelegt. Oberbürgermeister Norbert Feith und auch die Industrie- und Handelskammer sprechen sich für einen Fortbestand über diesen Zeitraum hinaus aus.

 Norbert Feith, Chef der BEA-Gesellschafterversammlung.

Norbert Feith, Chef der BEA-Gesellschafterversammlung.

Foto: mak (Archiv)

Für die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat die Bergische Entwicklungsagentur bislang "gute Dienste fürs Bergische" geleistet. Von daher sprach sich IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge jüngst für eine Fortführung der zunächst auf 2014 befristeten Agentur aus: "Die Weichen dazu sollten noch in diesem Frühjahr gestellt werden", forderte Wenge. Er weiß: "Es wird eine weitere Förderperiode geben, auch von daher sollten wir die Agentur als schlagkräftige Gesellschaft erhalten und weiter ausbauen." So entstünde zudem Sicherheit für die Mitarbeiter.

 Geschäftsführer der BEA ist Bodo Middeldorf.

Geschäftsführer der BEA ist Bodo Middeldorf.

Foto: mak (Archiv)

Das sieht auch Solingens Oberbürgermeister Norbert Feith so, zugleich Vorsitzender der BEA-Gesellschafterversammlung: "Die Agentur hat für Solingen eine große strategische Bedeutung und sollte auf jeden Fall über 2014 hinaus am Leben erhalten werden", erklärte gestern Norbert Feith.

 Im ehemaligen Kugelgasbehälter in Ohligs wird ein Galileum entstehen. Die BEA hat die Organisation und das Management übernommen.

Im ehemaligen Kugelgasbehälter in Ohligs wird ein Galileum entstehen. Die BEA hat die Organisation und das Management übernommen.

Foto: Archiv

Auch Remscheids Verwaltungschefin Beate Wilding sieht die Arbeit der Bergischen Entwicklungsagentur positiv und ist zufrieden mit der Arbeit des Teams um Geschäftsführer Bodo Middeldorf: "Nur mit Hilfe der BEA können wir überregionale Fördermittel an Land ziehen, ich sähe es gerne, wenn sie weiter Bestand hat." Als "bergische Klammer" hält Wilding die 2007 ins Leben gerufene Agentur für notwendig.

Für Diskussionen sorgte jüngst indes die Solinger Stadt-Sparkasse: "Die BEA ist naturgemäß unrentierlich, aus ihr kann man keine Gewinne ziehen", erklärt Sparkassen-Chef Lothar Heinemann. Die Sparkasse habe bei Gründung der Agentur 2007 von vornherein gesagt, dass sie über einen Unterstützungsbetrag von 300 000 Euro nicht hinausgehen werde. Dies sei damals auch im Gesellschaftervertrag so aufgenommen worden. "Dieser Betrag ist jetzt erreicht, nachdem wir am 1. Januar dieses Jahres erneut unseren jährlichen Beitrag in Höhe von 72 000 Euro überwiesen haben", so Heinemann. Mehr als 300 000 Euro seien laut Sparkassenrecht nicht drin.

Bis 2014 werden allerdings weitere Beträge der Stadt-Sparkasse Solingen für die BEA fließen. "Beschließt unser Verwaltungsrat, den BEA-Beitrag aus den Mitteln der Gewinnausschüttung zu finanzieren, haben wir damit kein Problem", betont Heinemann. Im Übrigen habe das Solinger Kreditinstitut bereits auf der Gesellschafterversammlung im vergangenen November auf die Thematik hingewiesen.

Gründung

Bewährtes fortführen – Neues entwickeln: Nach der Regionale 2006 nahm die Bergische Entwicklungsagentur (BEA) im Oktober 2007 in den Räumen der Industrie- und Handelskammer an der Kölner Straße ihre Arbeit auf. Ihr Auftrag damals wie heute: ein Zukunfts- und Strukturprogramm für die bergische Region entwickeln.

Projekte

Damit ist die Bergische Entwicklungsagentur schon weit auf dem Weg. Mehr als 30 Projekte in den Bereichen Wirtschaftsentwicklung, Standortmarketing & Tourismus und Regionalentwicklung wurden seitdem von dem mittlerweile 17-köpfigen Team um Bodo Middeldorf bearbeitet und dafür auch Fördergelder akquiriert.

Darunter fallen unter anderem das jüngst vorgelegte regionale Gewerbeflächenkonzept und das Kompetenznetzwerk Oberflächentechnik. Unterstützung gab es zudem für die Sternwarte, die im ehemaligen Ohligser Kugelgasbehälter ein Galileum aufbauen will, bei der Bewerbung der Müngstener Brücke zum Weltkulturerbe sorgt die BEA für alle erforderlichen Antragsverfahren auf Landesebene. Auf überregionalen Messen – beispielsweise die Expo Real in München oder der Tourismusmesse in Utrecht – und Veranstaltungen rührt die BEA zudem kräftig die Werbetrommel für das bergische Städtedreieck.

Marke

Gemeinsame Klammer beziehungsweise Marke aller Projekte im Rahmen der regionalen Kooperation ist das orangefarbene Dreieck "hoch3".

Gesellschafter

Gesellschafter der BEA GmbH sind die Städte Solingen, Remscheid und Wuppertal mit 55 Prozent, die IHK mit 15 Prozent, darüber hinaus die drei Sparkassen im Städtedreieck mit 30 Prozent.

(RP)
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