Solingen Des Schutzmanns neue Kleider

Solingen · Montagmorgen haben in der Polizeiinspektion an der Kölner Straße die Anproben für die neuen blauen Polizeiuniformen begonnen. Bis Donnerstag müssen 124 Beamte ihre neuen Kleidungsstücke bestellen, voraussichtlich in sechs Monaten sollen sie geliefert werden.

Der blaue Anorak passt: Die Ärmel haben die richtige Länge, an den Schultern von Maik Brückmann sitzt sie perfekt. "Passt wunderbar", sagt Stefanie Görres vom Polizeibekleidungscenter NRW, während sie das Bündchen zurechtzieht. Und auch Polizist Brückmann blickt zufrieden an sich herunter. "Mir ist es eigentlich egal, welche Farben die Uniformen haben", lacht er, "ich kann sowieso alles tragen."

Als einer der ersten Beamten durfte der 52-Jährige gestern zur Anprobe für die neuen, blauen Polizeiuniformen in Raum 201 der Polizeiinspektion an der Kölner Straße. Und dort herrscht seit gestern Morgen geschäftiges Treiben: Alle zehn Minuten sind zwei Beschäftigte zur Anprobe in die provisorischen Umkleidekabinen zwischen Stellwänden bestellt. 33 müssen es am Tag sein, sonst schaffen die vier Mitarbeiterinnen des Polizeibekleidungscenters ihr Soll nicht. Schon am Donnerstag wollen sie in Solingen fertig sein.

Neun verschiedene Kleidungsstücke müssen dabei von jedem der 124 Beamten anprobiert werden. Nach 35 Jahren in Grün, sagt Brückmann, findet er die neue Uniform gewöhnungsbedürftig: "Es wird sich zeigen, wie der Tragekomfort verbessert werden konnte. Gut ist, dass wir im europäischen Vergleich jetzt nicht mehr aussehen wie Papageien."

Gut, sagt Stefanie Görres vom Polizeibekleidungscenter, sei an den neuen Uniformen aber noch viel mehr: "In erster Linie sind sie optisch besser. Die Jacken beispielsweise sind von einer Top-Marke." Neu ist auch, dass die Anoraks einen Reißverschluss an der Seite haben, der von unten nach oben um Waffe und Holster geschlossen werden kann. "Früher kam man nur durch die Tasche zum Holster, das war unglücklich."

Ebenfalls neu sind Windstopper-Einsätze für die Diensthosen, die einfach eingeknöpft werden können, sowie an den Hosenbeinen aufgesetzte Taschen. "Die alten Uniformen, einschließlich Schnitt und Art, sind über 30 Jahre alt", sagt Annemarie Wehmann als Projektleiterin des Polizeipräsidiums Wuppertal, "mittlerweile gibt es andere Erkenntnisse, was Funktionalität und Tragekomfort angeht." Diesen Erkenntnissen wurde auch die typische Lederjacke geopfert: "Viele Kollegen bedauern das, aber Tests haben gezeigt, dass die neuen Kurzjacken wesentlich angenehmer zu tragen sind."

André Biermann hat gerade das Bestellformular für seine neue Uniform ausgefüllt, voraussichtlich in einem halben Jahr soll sie geliefert werden. "Dem ersten Eindruck nach finde ich sie funktionaler, aber auch schicker", sagt der Polizeikommissar. "Und die Mütze fühlt sich besser an."

(RP)
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