Mein Solingen Hier hält sich der Stadtteil fit

Solingen · Seit mehr als 40 Jahren ist der Sportpark Landwehr Anlaufpunkt für viele Sportfreunde aus Solingen, Langenfeld und anderen Städten. Eine steigende Bedeutung erfährt dabei der Gesundheitssport.

 Hans Buschmann (links), Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Sportparks Landwehr, und sein Betriebsleiter Mathias Schilling.

Hans Buschmann (links), Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Sportparks Landwehr, und sein Betriebsleiter Mathias Schilling.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mit einem fröhlichen „Guten Morgen!“ begrüßt Hans Buschmann auf seinem Weg durch die weitverzweigten Flure des Gebäudekomplexes die Gäste. Einige davon grüßen zurück – schließlich ist ihnen der Hausherr wohl bekannt. „Manche Menschen begleiten wir über 40 Jahre“, sagt Buschmann, Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Sportpark Landwehr – und hebt besonders den familiären Charakter seines Unternehmens hervor: „Man muss die Menschen lieben, wenn man so etwas macht.“

Im Jahr 1977 gründete der gebürtige Ohligser – aufgewachsen übrigens auf dem Buschmann`schen Gelände, auf dem heute die Zentrale des Software-Entwickers Codecentric steht – den Sportpark an der Straße Landwehr, die die Klingenstadt von Langenfeld trennt. Los ging es mit einer Tennishalle. Vier Plätze bildeten gewissermaßen die Keimzelle der Anlage – und liegen auch heute noch in ihrer Mitte. Ein Erinnerungsstück an die Anfangsjahre konnten die Besucher bis vor wenigen Jahren bewundern – ein Plakat, das den Tenniscrack und späteren Boris Becker-Manager Ion Tiriac mit dem Tennisschläger zwischen den Zähnen zeigt. „Das hatte ich damals beim Turnier in Queens gesehen“, erzählt der heute 78-jährige Buschmann, der den Betrieb mit zwei Mitarbeiterinnen begann. Eine davon arbeitete bis zu ihrer Pensionierung im Sportpark, die andere ist auch heute noch stundenweise im Service tätig.

Inzwischen sind die Dimensionen des Unternehmens freilich vollkommen andere. Kontinuierlich vergrößerte Buschmann den Betrieb, Squash-Courts kamen hinzu und Anfang der 80er Jahre auch ein Fitnessbereich. „Das musst Du machen“, habe ihm ein Squash-Spieler damals gesagt, berichtet der Firmengründer: „Und dieser Mann wurde schließlich auch unser erster Fitnesstrainer.“ Heute arbeiten insgesamt 250 Menschen für das Unternehmen, das eine weitere Niederlassung in Hilden und bald auch in Mönchengladbach unterhält. 50 Mitarbeiter, darunter auch Honorarkräfte, sind in Landwehr im Einsatz. Und die Gäste, deren Gesamtzahl sich mittlerweile im höheren vierstelligen Bereich bewegt, kommen längst nicht nur, um ihrem sportlichen Hobby zu frönen, sich bei Tennis, Squash, Badminton oder Cageball auszupowern: „Das Thema Gesundheitssport gewinnt immer weiter an Bedeutung“, sagt Betriebsleiter Mathias Schilling, den Buschmann als die „Seele des Hauses“ bezeichnet. Patienten, die bereits austherapiert sind, in Bewegung zu bekommen, sei dabei ebenso wichtig, wie der verordnete Rehasport, etwa für Menschen mit Rücken- und Gelenkproblemen. Im Jahr 2001 ging in der Anlage die Sparte „Medisport“ an den Start. „Bevor jemand an die Geräte geht, wird er gründlich durchgecheckt“, betont Buschmann. Jede Übung müsse begleitet werden, bekräftigt auch Schilling, der vor 25 Jahren als Fitnesstrainer nach Landwehr gekommen war.

Und die Entwicklung des Traditionsbetriebs soll weitergehen: Als nächstes wollen die Betreiber der Anlage den „Functional Court“ ausbauen. Das intensive Training der Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Koordination soll dann auf einer dreimal so großen Fläche, teilweise auch im Freien, stattfinden. Ein Familienunternehmen soll der Sportpark weiterhin bleiben: Auch Hans Buschmanns Sohn Lars ist bereits geschäftsführender Gesellschafter und ein Enkel steht auch nach dem Studium schon in den Startlöchern. Eine gewisse Kontinuität gibt es nach wie vor auch bei der Herkunft der Kunden, die gut zur Lage der Einrichtung passt, wie Schilling erklärt: „50 Prozent kommen aus Solingen, 40 Prozent aus Langenfeld, und zehn Prozent aus anderen Städten“.

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