Im Blickpunkt - Radfahren in Solingen Der sichere Umweg in die Innenstadt

Solingen · Beim Umbau der Konrad-Adenauer-Straße hatte die Stärkung des Einzelhandels und damit die Einrichtung von Parkbuchten Priorität. Mögliche Fahrradstreifen wurden geopfert, stattdessen wird eine alternative Umfahrung eingerichtet.

Wichtige Punkte für Radfahrer in Solingen
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Es gibt viele positive Stimmen für die Gestaltung der Konrad-Adenauer-Straße nach Abschluss der ersten Umbauphase. Wenn Kritik geäußert wird, dreht es sich vor allem um eine Frage: Warum gibt es auf der innerstädtischen Hauptverkehrsachse keinen Radweg ?

Diese Diskussion hat die Politik früh geführt, als es darum ging, die Planungen auf den Weg zu bringen. Parkbuchten sollten her, um den Leerständen auf der Konrad-Adenauer-Straßen entgegenzuwirken. Fahrradstreifen aber auch, um den direkten Weg vom Schlagbaum in die Innenstadt zu ermöglichen. "Beide Maßnahmen zu realisieren, war unmöglich, weil dabei die Breite der Straße verloren gegangen wäre", sagt Sabine Rische, Mitarbeiterin der städtischen Pressestelle. Priorität genoss die Stärkung des Einzelhandels. Folglich wurde der Radweg geopfert und in Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch Radverkehr eine Alternative erarbeitet. "Das Ergebnis ist zwar nicht die bevorzugte Variante, aber ein Kompromiss, mit dem die Mitglieder der Interessenvertretung gut leben können", bilanziert Stadtdirektor Hartmut Hoferichter.

Wie die Biker stadtauswärts geführt werden sollen, ist schon jetzt deutlich sichtbar im Kreuzungsbereich Goerdelerstraße / Konrad-Adenauer-Straße zu erkennen. Am Ende der Busspur auf der Mummstraße, die von Fahrradfahrern genutzt werden darf, ist ein Streifen des Gehweges rot gepflastert. Auf der anderen Straßenseite wird dieser farblich fortgesetzt und führt an der Seite der Hauptstelle der Deutschen Bank und der Tiefgaragen-Einfahrt der Clemens-Galerien vorbei im Bogen auf die Cronenberger Straße. Im Kurvenbereich ist eine Radspur ebenfalls rot unterlegt - als Gefahrenstellen-Hinweis für die Autofahrer. "Wir stehen in den Startlöchern, um die Markierung bis zur Potsdamer Straße beziehungsweise den neuen Anschluss an die Korkenziehertrasse fortzuführen", erklärt Sabine Rische. Zuvor müsse allerdings noch geklärt werden, ob auf der Cronenberger Straße nicht noch die Fahrbahndecke erneuert werden muss.

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Foto: Dörner, Hans

In umgekehrter Fahrtrichtung lassen bislang nur die Markierungen an der Schwesternstraße erkennen, wie die Radler vom Schlagbaum in die City fahren sollen. Im Rahmen der zweiten Umbauphase sind verschiedene Maßnahmen vorgesehen. Der Fußgängertunnel verschwindet, an dieser Stelle entsteht ebenso ein Überweg wie einige Meter weiter in Höhe der Christiansvillen. "Diesen sollen Radfahrer dann nutzen, um geradewegs in die Potsdamer Straße zu gelangen", sagt Sonja Häcker vom Stadtdienst Planung.

Weil es sich hier zum Teil um eine Einbahnstraße handelt, sehen die Planungen vor, zwei oder drei Parkplätze wegfallen zu lassen und durch einen Fahrradstreifen zu ersetzen. So sei auch der Anschluss an die Korkenziehertrasse über die Haumannstraße gewährleistet. Sonja Häcker betont, dass es keine Pflicht sei, die Umfahrung zu nutzen: "Wer sich traut, darf natürlich auch weiterhin mit dem Verkehr auf der Konrad-Adenauer-Straße mitschwimmen". Dafür soll kurz hinter der Bushaltestelle Rathausplatz eine Spur zum Einfädeln eingerichtet werden.

(gra)
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