Solingen Der Science-Slam kommt nach Solingen

Solingen · Seit zehn Jahren holt sich das Kulturmanagement der Stadt Solingen junge Leute ins Team, die dort während ihres "Freiwilligen Sozialen Jahres" (FSJ) nicht nur die Arbeit hinter den Kulissen des Theaters kennenlernen, sondern auch frischen Wind ins bewährte Programm bringen.

"Die Welt draußen hat sich verändert", weiß Hans Knopper, Leiter des Kulturmanagements. Um den Anschluss an das Publikum nicht zu verlieren, seien die Inspirationen der jungen Leute wichtig. "Die jungen Leute sind es selbst, das Neue", so Knopper. Und zu jedem FSJ gehört auch, ein eigenes Projekt auf die Beine zu stellen. "Da kommen völlig neue Projekte zustande, auf die wir selbst gar nicht gekommen wären", meint auch Manuela Hoor vom Kulturmanagement.

Theater- und Filmprojekte gab es bereits, auch ein Poetry-Slam wurde organisiert. Kristin Reiprich und Jeanne-Cathérine Fehrekampf, die derzeit beim Kulturmanagement tätig sind, wollten etwas komplett Neues machen, das es bisher noch nie in Solingen gab. Also entschlossen sie sich, den Science-Slam - die moderne Wissensschlacht - für den 28. Mai nach Solingen zu holen. "Wir wollen junges Publikum ins Theater bringen", erklärt Kristin Reiprich, "und wir wollen wissenschaftliche Themen auf lustige Art und Weise rüberbringen." Beim Solinger Science-Slam treten fünf junge Wissenschaftler, meist Studenten, gegeneinander an. Sie haben zehn Minuten Zeit, um ein Forschungsprojekt verständlich und witzig zugleich zu präsentieren. Im Gegensatz zum Poetry-Slam sind jedoch Hilfsmittel, wie Power-Point-Präsentationen erlaubt. Nach jedem Vortrag bewerten fünf Gruppen aus dem Publikum die Präsentation.

"Das Publikum ist die Jury", sagt Jeanne-Cathérine Fehrekampf, "mittels Wertetafeln stimmen sie darüber ab, wie verständlich es war, ob ihnen das Thema gefallen hat, wie die Stimmung war." Diese Wissensschlacht - halb Performance, halb Kabarett - soll junge Leute auf fetzige Weise für "trockene" Themen interessieren. Geeignet ist der Science-Slam für junge Leute ab der Oberstufe. "Die Veranstaltung gibt auch Einblicke, was man vielleicht mal studieren könnte", meint Kristin Reiprich. Unterschiedliche Wissenschaftsbereiche werden dabei vorgestellt.

Mit dabei ist auch Kai Jäger (27), Biologe und Paläontologe aus Bonn, der im vergangenen Jahr Sieger beim Science-Slam mit seinem Vortrag "Ein Dinosaurier zum Knutschen" geworden ist. Wer also Wissenschaft einmal ganz anders erleben möchte, ist beim Battle der Wissenschaftler genau richtig.

Erster Solinger Science-Slam, Donnerstag, 28. Mai, 20 Uhr, Kleiner Konzertsaal; Eintritt sieben Euro. Karten an der Abendkasse und im Vorverkauf.

(sue)
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