Solingen Der Knötterpitter kommt ins Theater

Solingen · Das Ensemble der Höhscheider Bühnenspiele probt ein halbes Jahr, ehe es ein neues Stück in Solinger Mundart auf die Bühne bringt. Der Schwank "Der Knötterpitter" feiert im April Premiere. Weil Nachwuchs fehlt, hört das Ensemble auf.

Den Hauseigentümer und Hühnerfarmer Georg Wüsthoff ereilt ein tragischer Schicksalsschlag - seine Frau stirbt. Das lässt ihn in tiefer Schwermut versinken, so dass er sich nicht mehr um seine Besitztümer kümmert. Das Haus verkommt. Doch die Bewohner wollen das nicht hinnehmen. Immer wieder beklagen sie sich über defekte Briefkästen oder tropfende Wasserhähne, was jedoch bei Georg Wüsthoff auf taube Ohren stößt.

Derzeit laufen die Proben für das Stück "Der Knötterpitter", einem Lustspiel auf Solinger Mundart, das die "Bühnenspiele Solingen-Höhscheid 1920" auf die Theaterbühne bringen werden, auf Hochtouren. "Wir proben ein halbes Jahr", sagt Sabine Roth, die in dem Stück die Rolle der Frau Klarenbach übernommen hat. Insgesamt neun Mitglieder der Höhscheider Bühnenspiele spielen mit. Die Hauptrolle des Georg Wüsthoff wird von Udo Menge verkörpert. Ina Dültgen wird Helga Wüsthoff Leben einhauchen. Ernst Seilheimer spielt den Ernst Enders und Bernd Yzerman den Bernd Weber. Die Rolle der Frau Kratzki hat Hannelore Selbach übernommen und Manuela Rocker die der Frau Sichelschmidt. Da der geplante Darsteller des Herrn Sichelschmidt wegen einer plötzlichen Erkrankung ausfällt, musste Regisseur Willi Hakenberg einspringen. "Der macht das super", lobt Sabine Roth. Überhaupt haben die Höhscheider Bühnenspiele seit langem schon Schwierigkeiten, Nachwuchs zu finden. "Es fehlen junge Männer", erklärt Roth.

Dabei ist wohl nicht nur der zeitliche Faktor ein Problem, sondern auch die Tatsache, dass die Stücke in Solinger Mundart gespielt werden. "Viele können es nicht mehr, aber man kann es ja lernen", meint Roth. Zu allem Übel sind in der letzten Zeit noch etliche Mitglieder aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen ausgefallen, so dass die "Bühnenspiele Solingen-Höhscheid 1920" gegen Ende des Jahres das Handtuch werfen müssen. "Wir werden im Herbst noch ein letztes Stück spielen", verrät Sabine Roth. Es heißt "Onger einem Dak" und wird am 18. und 19. sowie am 25. und 26. November jeweils um 18 Uhr im Theater zu sehen sein. Danach hören die Höhscheider Bühnenspiele auf. Doch jetzt gerät erst einmal das Leben des Georg Wüsthoff aus den Fugen, als ihn seine Vergangenheit in Gestalt von Adelheit Hummel, gespielt von Renate Kollig, die das Stück auch geschrieben hat, einholt. Sie mischt nicht nur die Bewohner des Hauses kräftig auf, sondern bringt auch Georg Wüsthoffs Leben ordentlich durcheinander.

Was "Der Knötterpitter" dabei alles so erlebt, ist während der Premiere am 21. April um 19.30 Uhr im Pina-Bausch-Saal zu sehen. Weitere Aufführungen finden am 22. und 23. April jeweils um 18 Uhr im Theater statt.

(RP)
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