Solingen Der Kardinal besucht das Café "Gloria"

Solingen · Die beiden Stadtkirchen in Ohligs und der City sind nach dem Umbau weltlicher geworden. Das ist beispielhaft und Thema einer Architektur-Exkursion. Auch Erzbischof Woelki besucht das neue Café in der Kirche am Fronhof.

 Im neuen Café "Gloria" in der evangelischen Stadtkirche am Fronhof, das gemeinsam mit St. Clemens ökumenisch betrieben wird, lässt sich über Gott und die Welt plaudern.

Im neuen Café "Gloria" in der evangelischen Stadtkirche am Fronhof, das gemeinsam mit St. Clemens ökumenisch betrieben wird, lässt sich über Gott und die Welt plaudern.

Foto: Mak (Archiv)

Wer das Café "Gloria" in der Stadtkirche am Fronhof betritt, hat zunächst nicht das Gefühl, in einem Gotteshaus zu sein, sondern in Kaffeehaus-Räumen mit viel modernem Design. "Die Menschen sind begeistert", hört das "Gloria"-Team von den Gästen. Sobald die beim Cappuccino den Blick schweifen lassen, schauen sie durch zwei große Glastüren auf Altar und Kreuz im Kirchraum.

Weltlicher ist die Stadtkirche in der City durch den Umbau geworden - und das neue Kirchencafé ist Teil der Neukonzeption des evangelischen Gotteshauses. Sogar Rainer Maria Kardinal Woelki wird das "Gloria" am kommenden Sonntag besuchen - nach der Heiligen Messe in St. Clemens (11.15 Uhr); anschließend sind die Gottesdienstbesucher zudem zu einer Begegnung mit dem Erzbischof in den Clemenssaal eingeladen.

Das "Gloria" in der evangelischen Stadtkirche wird als Unternehmergemeinschaft mit St. Clemens ökumenisch betrieben. Auch dies ist ein Aspekt des beispielhaften Kirchenumbaus am Fronhof. Auf die evangelische Stadtkirche in Ohligs trifft dies ebenso zu. Die beiden Stadtkirchen stehen denn auch im Fokus einer Architektur-Exkursion. Die Bezirksgruppe des Bundes Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure sowie der Regionalverband Wuppertal/Solingen/Remscheid des Rheinischen Vereins für Denkmalpflege und Landschaftsschutz laden am kommenden Freitag ein. Unter dem Titel "Zeitgemäße Kirchenumbauten in Solingen" werden die beiden Gotteshäuser als gute Beispiele moderner Architektur im Zusammenhang des Erhalts sanierungsbedürftiger Gotteshäuser vorgestellt.

"Wir haben eine verhältnismäßig hohe Dichte von Kirchen, die in den letzten Jahren mit hohem Aufwand saniert, umgebaut und so für die Anforderungen der Gemeindearbeit im neuen Jahrtausend fit gemacht wurden", erläutert Pressepfarrer Thomas Förster. "Neben den beiden Stadtkirchen wurden in den zurückliegenden anderthalb Jahrzehnten auch die Ketzberger und die Dorper Kirche aufwändig wiederhergestellt." Die Exkursion beginnt um 14 Uhr an der Stadtkirche Ohligs, die 1866 eingeweiht wurde und darum im kommenden Jahr ihren 150. Geburtstag feiern kann.

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Die Ohligser Stadtkirche wurde vor zwei Jahren im März nach umfassender Sanierung und Umbau wiedereröffnet. Drei Monate später konnte auch das neue Gemeindezentrum, das nun gemeinsam mit der Stadtkirche ein geschlossenes Ensemble bildet, eingeweiht werden. Im November des vergangenen Jahres wurde die Stadtkirche mitten in der Solinger Innenstadt ebenfalls nach mehr als zweijähriger Bauzeit und umfassendem Umbau und Sanierung wieder in Betrieb genommen.

Die in den 1950er Jahren erbaute und 1956 eingeweihte Kirche wurde auf den Grundmauern zahlreicher Vorgängerkirchen errichtet. Etwa seit dem Jahr 1000 haben dort Gotteshäuser am Fronhof gestanden. Im Rahmen der Exkursion werden die Architekten Jürgen Kleid (Architekturbüro K2) für die Ohligser Kirche und Markus Richard (Architekturbüro Großkemm + Richard) für die Kirche am Fronhof die Umbauten erläutern. Die Exkursion endet gegen 18 Uhr.

Exkursion Auch interessierte Nichtarchitekten sind zur Teilnahme eingeladen. Anmeldung: wiemer@rheinischer-verein.de

(RP)
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