Solingen Der Erste zieht heute ein

Solingen · Zahlreiche Modernisierungen, das Vorzeigeprojekt am Weegerhof, aber auch Mieterhöhungen. Ulrich Bimberg, Vorstandsvorsitzender des Spar- und Bauvereins (SBV) Solingen blickt auf das letzte Jahr zurück.

Wie ist das Jahr 2010 für den Spar- und Bauverein verlaufen?

Bimberg Insgesamt ziehen wir eine sehr positive Bilanz für die vergangenen zwölf Monate. Besonders glücklich sind wir über die Seniorenwohnanlage Weegerhof. Dieses Projekt war nicht nur das größte im Jahr 2010, sondern auch das erfolgreichste. Für Solingen ist es etwas Besonderes, denn dort ist es vorbildlich gelungen, Menschen gerecht zu werden, die sich eine Zwischenlösung zwischen der eigenen Wohnung und der Unterbringung in einem Seniorenheim wünschen. Die Nachfrage nach den Wohnungen bestätigt, dass wir mit unserem Konzept richtig lagen.

Wie weit ist das Projekt "Seniorenwohnen" denn mittlerweile fortgeschritten?

Bimberg Am heutigen 3. Januar zieht bereits ein Bewohner ein. Mitte des Monats folgt dann das Beziehen der ersten 45 Seniorenwohnungen. Hinzu kommen drei betreute Hausgruppen mit insgesamt 28 Appartements. Aufgrund der großen Nachfrage bauen wir 34 weitere Wohnungen bis Anfang 2012, von denen sechs rollstuhlgerecht ausgestattet sein werden.

Was waren weitere wichtige Ereignisse und Projekte in diesem Jahr?

Bimberg Bedeutsam sind die vielen Modernisierungsmaßnahmen, die wir in diesem Jahr in unseren Siedlungen durchgeführt oder begonnen haben. Nicht nur am Weegerhof. Aeispielsweise auch am Kannenhof, auf der Köcherstraße, Lerchenstraße und auf der Thüringer Straße hat der Spar- und Bauverein in die Zukunftsfähigkeit der Wohnungen investiert. Dazu gehören Maßnahmen wie die Wärmedämmung, die Grundsanierung oder das Beheizen mit einer modernen Holhackschnitzel-Heizanlage, die den CO2-Ausstoß auf ein Zehntel senkt. Seit diesem Jahr saniert der SBV nach und nach die Abwasserrohre in seinen Siedlungen, um der Vorgabe der Landesbauordnung gerecht zu werden. Diese verlangt bis zum Jahr 2015 eine Überprüfung aller Hausanschlüsse auf Dichtigkeit.

Wie hoch waren die Gesamt- ausgaben des Spar- und Bauvereins Solingen im vergangenen Jahr?

Bimberg Wir haben 26 Millionen Euro investiert und somit unter dem Druck gearbeitet, diese Investitionen rentabel zu gestalten. Trotz der Finanzkrise ist es uns gelungen, nichts vertagen zu müssen. 2011 streben wir ein Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro an und möchten dieses Niveau in den kommenden Jahren etwa halten.

Was lief in der Rückschau nicht so positiv?

Bimberg Wir hatten anfangs Probleme mit der Holhackschnitzel-Heizanlage, die aber schnell behoben werden konnten.

Stichwort Mieterhöhungen. Was sagen Sie aufgebrachten Mietern?

Bimberg Es ist richtig, dass wir zum 1. April bei rund einem Viertel der Mieter im frei finanzierten Wohnungsbestand die Miete erhöhen und somit bei 1555 Wohnungen an die eigene Richtschnur der Genossenschaftsmiete anpassen, die bei acht Prozent unter dem Mietpreisspiegel liegt. Die Schreiben mit der Zustimmungserklärung werden im Januar verschickt. Allerdings möchte ich betonen, dass in vielen Fällen nur eine geringe Erhöhung auf die Mieter zukommt. In zwei Workshops haben wir den SBV-Vertretern unser Ziel, alle Mieter gleich zu stellen und den Wohnbestand zukunftsfähig zu machen, erläutert. Die Kooperation mit ihnen ist uns sehr wichtig.

Was steht 2011 beim SBV Solingen an?

Bimberg Neben dem Fortschreiten der Modernisierungsmaßnahmen stehen im Februar die Wahlen für die SBV-Vertreter an. Zudem ändert sich die personelle Zusammensetzung unseres Vorstandes. Dirk Groß erreicht die Altersgrenze von 68 Jahren. Ihm wird Erwin Kohnke nachfolgen.

Pia Bergmeister führte das Gespräch mit Ulrich Bimberg.

(RP)
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