Ansichtssache In Solingen ist der Bedarf an barrierefreien Wohnungen groß

Meinung | Solingen · Der Spar- und Bauverein Solingen investiert Millionen in barrierefreie Wohnungen. Der Bedarf ist offenbar größer als das Angebot.

 Uwe Vetter

Uwe Vetter

Foto: Meuter, Peter (pm)

Große Häuser für nur wenige Personen – wenn die Kinder ausgezogen sind und sich beruflich sowie auch wohnlich auf eigene Füße stellen, dann bietet das Elternhaus für Vater und Mutter oft einfach zu viel Platz. Wer kann und es will, der verkauft die Immobilie und erwirbt eine Eigentumswohnung ohne beschwerliches Treppensteigen, die eben nicht 100 und mehr Quadratmeter groß ist, sondern dem veränderten Bedarf im Alter Rechnung trägt.

Dabei wird natürlich darauf geachtet, dass die neuen eigenen vier Wände auch barrierefrei und bis ins hohe Alter nutzbar sind. Auch wer nicht das nötige „Kleingeld“ für den Kauf einer Immobilie hat, kann sich entsprechend einrichten und zur Miete wohnen.

Der Spar- und Bauverein Solingen, die größte Wohnungsbau-Genossenschaft des Rheinlandes, hat wie andere auch den steigenden Bedarf nach barrierefreien Wohnungen schon vor Jahren erkannt und entsprechend gehandelt. Denn Seniorenwohnungen sind gefragt. Das hat die Genossenschaft zuletzt mit den Neubauten in der großen Siedlung am Wasserturm nachhaltig erfahren. 41 altersgerechte Wohnungen sind dort entstanden, eine Tagespflegeeinrichtung und ein Nachbarschaftstreff wurden ebenfalls umgesetzt.

Die Mietwohnungen am Wasserturm gingen weg wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln. Zumal sie für langjährige Bewohner der Siedlung auch die Möglichkeit bieten, weiter im Quartier wohnen bleiben zu können. Mit dem Projekt „Generationenwohnen Böckerhof“ setzt der Spar- und Bauverein Solingen seine Strategie fort, barrierefreie Wohnungen neu zu bauen. Auch in der Siedlung Böckerhof ist der Bedarf für Senioren-Wohnungen sehr hoch. Die vielen Voranmeldungen und Interessensbekundungen sind Beleg dafür. Grund genug für die Genossenschaft, noch in diesem Jahr die Pflöcke für ein weiteres Millionenprojekt in Sachen altersgerechte Wohnungen in der Siedlung Weyersberg-West einzuschlagen.

Das kommt nicht von ungefähr. Denn viele Mitglieder und Mieter des Spar- und Bauvereins gehören der Altersgruppe der 41- bis 60-Jährigen an, 28 Prozent sind 61 bis 80 Jahre alt. Insbesondere Ein- (42,6 Prozent) und Zwei-Personen-Haushalte (32,7 Prozent) sind Mieter und Anteilseigner der Genossenschaft. Die Notwendigkeit für barrierefreier Wohnungen ergibt sich da von selbst.

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